Hochsauerlandkreis. Mit der Aufhebung der Priorisierung beim Impfen steigt der Aufwand bei den niedergelassenen Ärzten. Das rät die KVWL den Menschen im HSK.

Wenn am 7. Juni wie angekündigt die Impf-Priorisierung des Bundes außer Kraft tritt, ist mit einem großen Ansturm auf die Impfstoffe in den Hausarztpraxen zu rechnen. Während immer mehr Hausärzte, die sich an der Impfkampagne beteiligen, über den bereits seit Tagen immens gestiegenen Aufwand auf ihre Praxen klagen, dürfte dieser in den kommenden Tagen und Wochen eine neue Dimension erreichen. Die KVWL ruft deshalb zu Geduld und Verständnis der Impfwilligen im Hochsauerlandkreis auf.

Bereits seit Aufhebung der Impf-Priorisierung für eine Impfung mit dem Vakzin des Herstellers AstraZeneca in den Praxen der niedergelassenen Ärzte, ist der organisatorische Aufwand enorm gestiegen. „Der Ansturm ist jetzt schon groß und wird in den kommenden Tagen noch einmal deutlich zunehmen“, vermutet Vanessa Pudlo, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Damit gibt Pudlo das wieder, was sie aus vielen Praxen der impfenden Ärzte gespiegelt bekommt.

Zu wenig Impfstoff

Die Aufhebung der Priorisierung führt in vielen Praxen zu immer länger werdenden Wartelisten, die Vielzahl der eingehenden Anrufe für viele Arzthelfer und Arzthelferinnen sei kaum noch zu bewältigen. „Es ist ratsam, jetzt nicht die Praxen zu stürmen und weiter geduldig zu sein“, sagt Pudlo.

Der Grund für die geforderte Geduld ist die immer noch zu geringe Menge an bereitgestellten Impfstoffen. Die Bestellungen der Hausärzte überschreiten laut KVWL die zur Verfügung gestellte Zahl der Vakzine, so dass die langen Wartelisten in den Praxen nur langsam abgearbeitet werden können. Sollte sich jemand dennoch bei einem Arzt nach einem Termin erkundigen, sei das legitim. „Die Menschen müssen aber auch Verständnis für die Antwort zeigen, die sie dann möglicherweise erhalten“, sagt Pudlo.

Direkte Impfung bleibt Utopie

Generell sei die Aufhebung der Priorisierung begrüßenswert, da den Ärzten somit mehr Flexibilität gestattet wird. Eine direkte Impfung für jeden Impfwilligen sei jedoch vorerst weiterhin eine Utopie.

Ob, wie und wann die Priorisierung auch in den Impfzentren aufgehoben wird, ist laut KVWL weiterhin unklar. „Dreh-und Angelpunkt bleibt auch hier Bereitstellung von ausreichend Impfstoff“, so Pressesprecherin Vanessa Pudlo.