Hochsauerlandkreis. Termine im HSK-Impfzentrum verfallen - weil die Menschen nicht absagen. Bei Facebook hagelt es Kritik. Aber wie funktioniert so eine Absage?
Immer mehr Termine im HSK-Impfzentrum in Olsberg verfallen – ohne eine Absage der Impfwilligen. Diese Nachricht hat im Netz für viel Empörung und Kritik gesorgt. Viele schreiben, dass es schwer sei, einen Termin überhaupt abzusagen, andere kritisieren die fehlende Solidarität der Menschen. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erklärt, wie man sich verhalten sollte, wenn man den Impftermin nicht mehr benötigt.
Termine verfallen lassen – ohne Absage
Zwar sei die Impfwilligkeit im HSK sehr hoch, aber Heike Achtermann, Stabsbereichsleitung in der Kommunikation der KVWL, sagte bereit auf Anfrage der WP: „Einige Impfwillige lassen ihre Termine verfallen, ohne abzusagen. Sie fahren oft mehrgleisig und holen sich einen Termin sowohl im Impfzentrum, als auch beim Hausarzt. Sind sie dann vom Hausarzt geimpft worden, bleiben sie ihrem Termin in den Impfzentren einfach fern.“ Rund 5 bis 10 Prozent der Termine würden in Westfalen-Lippe nicht wahrgenommen.
Empörung und zahlreiche Kommentare im Netz
Diese Nachricht sorgt für Empörung im Netz. Der Beitrag der Westfalenpost wird über 60 mal kommentiert.
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So schreibt Helga Hartmann der Westfalenpost bei Facebook: „Wenn ich das lese werde ich echt wütend, ich weiß von einer Bekannten die wollte den Termin für ihre über 80-jährige Mutter aus Krankheitsgründen verschieben, nach tagelangen Versuchen dort jemanden telefonisch zu erreichen kam sie dann endlich mal durch Auf Ihr Anliegen bekam sie gesagt, um den Termin zu verschieben bräuchten Sie den zugehörigen Code, den hatte sie aber nicht, da sie den Termin telefonisch und nicht online gemacht hatte. Auf die Frage, was Sie denn nun machen solle, bekam Sie gesagt, ohne den Code könne der Termin nicht geändert werden, dann solle sie ihn einfach verfallen lassen. Sie bekämen ja dann einen neuen. Wenn das dann an der Tagesordnung ist, frage ich mich, woran es wohl liegt wenn so viele Termine verfallen.“ Jenny Tillmann äußert sich via Facebook ähnlich: „Die Frage ist: wo sagt man denn ab? Wenn man 80 mal anrufen muss, bis man durch kommt. Schwierig.“ Thorsten Dege kommentiert: „Versuchen Sie mal da jemanden zu erreichen. Quasi unmöglich. Auf Mails, sollte man von ausgehen das die in 27 Stunden gelesen wurde, auch keine Antwort. Eigentlich schade. Die Mitarbeiter vor Ort machen einen richtig guten Job. Das sollte man auch erwähnen.“
Termine können online und telefonisch abgesagt werden
Die KVWL erklärt auf Anfrage der Westfalenpost, man könne einen Termin online absagen:
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„Bürger, die ihren Termin über die Buchungsplattform der KVWL gebucht haben, können sich mit ihrer E-Mail-Adresse und ihrem Passwort einloggen und dort unter „Termin verwalten“ den Termin neu planen oder absagen.“
Beim HSK können Impfwillige ihren Termin über die Hotline stornieren oder per Mail via impfzentrum@hochsauerlandkreis.de absagen.
Werden Termine nicht abgesagt, müssen die Zuständigen in den Impfzentren die Notfall-Listen abtelefonieren, um den Impfstoff weiter zu verteilen. „Das ist natürlich ein hoher Organisationsaufwand, den man sich mit ordnungsgemäßen Absagen sparen könnte“, so Heike Achtermann.