Hochsauerlandkreis. Innerhalb von sechs Wochen verdoppelt sich die Corona-Fallzahlen im HSK. Welche möglichen Gründe gibt es dafür. Eine Suche nach Gründen:

Die Corona-Fallzahlen und die Inzidenz im HSK steigen seit Wochen an. Aktuell sind 775 Menschen nachweislich infiziert. Die Inzidenz liegt bei 183,2. Vor fast genau sechs Wochen, am 26. März, lag die Zahl der Coronafälle nur bei 370; die 7-Tage-Inzidenz lag bei 90,1. Obwohl sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt haben, gibt es keinen Hotspots. Das Infektionsbild sei weiter diffus, heißt es im Kreishaus. Auch in den betroffenen Schulen und Kitas gibt es keine klassischen Coronaausbrüche, sondern Einzelfälle. „Derzeit sind acht Schulen betroffen – mit jeweils ein bis zwei Fällen und sieben Kitas mit ein bis vier Fällen in den Einrichtungen“, sagt Kreissprecher Martin Reuther.

127.000 Corona-Tests in Zentren

Auch interessant

Die Corona-Tests in den kreisweit 111 Testzentren erklären den Anstieg auch nur zu einem Teil. Seit Beginn der Testungen dort wurden mehr als 127.000 Schnelltests durchgeführt. „In 539 Fällen fiel das Ergebnis positiv aus, was in den allermeisten Fällen auch im Nachhinein bestätigt wurde“, so Reuther.

Die steigenden Fallzahlen und die damit einhergehende höhere Inzidenz hat indes weitere Folgen. Nachdem der Terminverkauf im HSK seit Mittwoch gestoppt wurde, werden nun die Schulen geschlossen und es gilt Distanzunterricht. Grund ist die Bundes-Notbremse. Liegt ein Kreis drei Tage über einer Inzidenz von 165, werden die Schulen geschlossen. Das ist im HSK seit Donnerstag der Fall. Der Freitag darf nach den Richtlinien zur Vorbereitung auf die Umstellung genutzt werden. Offiziell muss das Land eine Verfügung zur Schließung erlassen. Dies gilt als formaler Akt. Fällt die Inzidenz fünf Tage hintereinander unter 165, kehren die Schulen am ersten Montag nach einer Feststellung des Ministeriums zum Wechselunterricht zurück. Bisher hatte für die Schulen in NRW als Grenzwert eine Inzidenz von 200 für diesen Schritt gegolten.

Fast 70.000 Erstimpfungen

Auch interessant

Hoffnung auf eine Entspannung der Corona-Lage machen die Impfzahlen. Bis zum 28. April erhielten kreisweit 69.240 Menschen eine Erstimpfung. Die Folgeimpfung erhielten bislang 19.701 Personen. Von diesem insgesamt rund 90.000 Impfdosen wurden gut 47.000 im Impfzentrum Olsberg verimpft.

Der Hochsauerlandkreis verzeichnet am Donnerstag, 29. April, 9 Uhr, 87 Neuinfizierte und 43 Genesene. Die 7-Tages-Inzidenz beträgt 183,2. Die Statistik weist damit 775 Infizierte, 7.604 Genesene sowie 8.562 bestätigte Fälle auf. Stationär werden 47 Personen behandelt, 14 intensivmedizinisch und davon werden zwei Personen beatmet. Der Hochsauerlandkreis muss einen weiteren Todesfall vermelden. Am 28. April ist eine 84-jährige Frau aus Meschede verstorben. Damit sind es 183 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion.