Brilon/Hüsten. Nicht zurückblicken, nach vorne schauen und geschlossen Wahlkampf machen. Das sind Reaktionen der heimischen CDU auf die Wahl von Friedrich Merz:
Die Hochsauerländer CDU-Delegierten haben abgestimmt. Der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) ist zum Bundestagskandidaten für den CDU-Kreisverband Hochsauerland gewählt worden. Merz setzte sich am Samstag bei einer Abstimmung gegen den CDU-Innenexperten Patrick Sensburg durch. 327 Stimmen bekam Merz, 126 Stimmen Sensburg. Dass das Resultat so deutlich ausfallen würde, hatten selbst Insider nicht erwartet. Im Zuge der Diskussion um den Parteivorsitz sprechen sich die heimischen CDU-Mitglieder unisono für Geschlossenheit aus.
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Delegierte setzten Priorität
Wie reagiert die CDU-Basis auf dieses eindeutige Votum zu Gunsten Merz? Wir haben die jeweiligen Stadtverbandsvorsitzenden befragt: „Wir haben eine gut organisierte und sehr disziplinierte Aufstellungsversammlung erleben dürfen. Sie in Präsenz zu veranstalten, war unabdingbar, sodass sich die 460 Delegierten ein direktes Bild von den Bewerbern und ihren Reden machen konnten. Das Ergebnis zeigt, was die Delegierten für wichtiger hielten“, sagt Hiltrud Schmidt aus Olsberg.Wolfgang Diekmann kennt beide Kandidaten seit langer Zeit.
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Die erste Reaktion des Briloner CDU-Stadtverbandvorsitzenden: „Hinter uns liegt ein fairer Wettstreit zweier starker Kandidaten. Selten stehen Kreisverbände vor so einer schwierigen Entscheidung. Ich bin Patrick Sensburg dankbar für sein großes Engagement. Mit Friedrich Merz geht nun ein geradliniger und angesehener Wirtschaftspolitiker ins Rennen. Er kennt seinen zukünftigen Wahlkreis bestens. Als Stadtverband Brilon starten wir jetzt gemeinsam und geschlossen in den Bundestagswahlkampf.“
Für Merz, aber nicht gegen Sensburg
Das sieht auch Sven Lucas Deimel aus Winterberg so: „Das war eine Wahl für Friedrich Merz, aber nicht gegen Patrick Sensburg. Ich danke Patrick aufrichtig für 12 Jahre vollen Einsatz und für die stets gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Gleichwohl ist die Stimme von Friedrich Merz in Berlin jetzt wichtiger denn je: Gerade für den bürgerlichen Markenkern unserer Partei, den die Menschen in unserer Region so schätzen und in der Bundespolitik vergangene Jahre oft vermissen mussten.“
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Georg Wienand aus Medebach meint: „Friedrich Merz und Patrick Sensburg haben sich im Vorfeld online gemeinsam bei der CDU Medebach und Hallenberg in Bestform präsentiert. Bei der Wahl setzte sich Friedrich Merz durch. Er punktete neben der Erwartung, den HSK weiter in Berlin erfolgreich zu vertreten, mit seiner Kritik an der Bundespartei und der notwendigen inhaltlichen Arbeit.“
Überrascht
Etwas überrascht von einem derartig eindeutigen Wahlergebnis ist der Hallenberger CDU-Stadtverbandsvorsitzende Reinhard Pape: „Für mich war das deutliche Abstimmungsergebnis eine Überraschung. Patrick Sensburg hat den HSK sehr gut in Berlin vertreten. Er hat sich bei vielen Projekten für die Region eingesetzt und war immer ansprechbar. Dafür möchte ich mich bedanken. Mit Friedrich Merz haben wir einen prominenten Kandidaten, der das Konservative in Berlin stärken würde. Ich freue mich auf den gemeinsamen Wahlkampf.“
Nur noch nach vorne blicken möchte Michael Rosenkranz, CDU-Stadtverbands-Chef in Marsberg: „Die Wahl ist vorbei, man sollte nicht zurückblicken. Wir werden den neuen Kandidaten nach allen Kräften unterstützen.“