Brilon/Marsberg/Winterberg. Die Arbeit in der Pflege ist durch die Corona-Pandemie für Klinik-Mitarbeiter besonders belastend. Sie sollen deshalb eine Corona-Prämie erhalten.

Für viele Beschäftigte in den Krankenhäusern ist die Corona-Pandemie besonders belastend. Vor diesem Hintergrund sollen Klinikbeschäftigte eine Corona-Prämie erhalten. Bundesweit werden insgesamt 450 Millionen Euro an rund 1000 Krankenhäuser verteilt. In NRW profitieren nach Angaben der Krankenhausgesellschaft 228 der über 340 Kliniken im Land von der Bonuszahlung. Insgesamt werden landesweit 108 Mio. Euro zur Verfügung gestellt.

Leistung der Mitarbeiter wird honoriert

Auch drei Krankenhäuser im Altkreis Brilon bekommen Zahlungen. Das Briloner Krankenhaus erhält einen Corona-Bonus in Höhe von 108.923,09 Euro. Wie diese Prämie genau eingesetzt wird, soll nun in Abstimmung mit der Mitarbeiter-Vertretung geregelt werden. René Thiemann, Geschäftsführer der Klinik, erklärt auf Anfrage der WP: „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Leistungen unserer Beschäftigten in den vergangenen Wochen und Monaten mit der ,,Corona-Prämie 2.0“ honoriert wird. Dieses positive Signal der Politik steht in einem extremen Widerspruch zu den nicht bewilligten Corona-Ausgleichszahlungen für das Städt. Krankenhauses Maria-Hilf in Brilon.“

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Brilon: Mitarbeiter-Bonus, aber keine Ausgleichszahlung

Hintergrund für die von René Thiemann angesprochenen Ausgleichszahlungen ist, dass die Kliniken aufgefordert sind, den Normalbetrieb zugunsten der Versorgung von Covid-19-Patien zurückzufahren. Dabei erfolgt die Entschädigung aber inzwischen nicht mehr pauschal über freie Intensivbetten, sondern nach einer neuen Systematik. Infolgedessen hat das Briloner Krankenhaus keine Ausgleichszahlung erhalten. Der Klinik-Geschäftsführer sieht darin einen Systemfehler und erwägt eine Klage gegen die Regelung.

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Marsberg: „Wichtiges Signal“

64.143,58 Euro erhält das St.-Marien-Hospital in Marsberg. Dort wird der Bonus als ein wichtiges Signal für die Mitarbeitenden gewertet. Zur genauen Verteilung der Gelder kann die Krankenhausleitung zurzeit noch keine Angaben machen, teilte aber mit: „Uns ist es jedoch wichtig, dass nicht nur Pflegende und Ärzte, sondern z.B. auch die Reinigungskräfte, die gerade auf den Infektionsstationen einem besonderen Risiko ausgesetzt sind, bedacht werden.“

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Ausgleich für besondere Belastungen

Das St.-Franziskus-Hospital Winterberg hat eine „Corona-Sonderprämie“ für Pflegekräfte in Höhe von 53.528,69 Euro zum Ausgleich besonderer Belastungen durch die Pandemie erhalten. Klinikgeschäftsführer Andreas Pulver teilte auf WP-Anfrage mit, dass „zeitnah und gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung über eine gerechte Verteilung entschieden werden soll.“

Grundsätzlich Anspruch auf eine Prämie als Sonderleistung haben Kliniken, wenn sie 2020 durch die Behandlung von Patienten, die mit dem Coronavirus infiziert waren, besonders belastet waren. Kliniken mit weniger als 500 Betten müssen mindestens 20 Corona-Fälle behandelt haben. Für größere Kliniken liegt die Grenze bei 50 Patienten.

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