Arnsberg. Friedrich Merz ist der Kandidat der CDU für den Hochsauerlandkreis bei der Bundestagswahl. So stimmten die Delegierten ab.
Der frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz ist von der CDU im Hochsauerlandkreis in einer Kampfabstimmung zum Kandidaten für die Bundestagswahl gewählt worden. Eine Aufstellungsversammlung unter freiem Himmel in Arnsberg bestimmte den 65-Jährigen am Samstag zum CDU-Direktkandidaten im Wahlkreis 147. Das Nachsehen hatte der aktuelle CDU-Abgeordnete Patrick Sensburg. Merz erhielt 327 Stimmen, Sensburg 126 Stimmen.
Die Kampfabstimmung im Verlauf:
12.04 Uhr: Merz ist jetzt nochmal am Rednerpult: „Es tut gut, mal wieder eine Abstimmung zu gewinnen.“ Er dankt Sensburg und sagt zu, ihn weiter zu unterstützen. „Die Region ist mir ans Herz gewachsen, die will ich in Berlin voranbringen.“ Damit ist die Veranstaltung beendet.
11.57 Uhr: Matthias Kerkhoff dankt Sensburg. Jetzt gibt es lang anhaltenden Applaus der Delegierten für Sensburg.
11.51 Uhr: Merz ist Kandidat der CDU für den HSK bei der Bundestagswahl: 327 Stimmen für Merz, 126 Stimmen für Sensburg. Sensburg gratuliert sofort.
11.32 Uhr: „Gastgeber“ Peter Blume, Vorsitzender des Arnsberger CDU-Stadtverbandes, zeigt sich in der Auszählungspause erleichtert, dass die Veranstaltung reibungslos läuft. Seit Freitag lief der Aufbau, über Nacht wachte die Security im Stadion.
11.18 Uhr Friedrich Merz betont: „Einen Parteitag im Stadion habe ich noch nicht erlebt. Als Redner ist man da aber zu weit weg.“
11.12 Uhr: Die Stimmzettel werden eingesammelt.
11.02 Uhr: Die Rede endet 11.02 Uhr - keine stehenden Ovationen, aber etwas mehr Applaus.
11.00 Uhr: „Ich werde ein unbequemer Abgeordneter sein, um unseren Kindern und jungen Menschen eine Zukunft zu geben.“ Die CDU müsse Volkspartei der Mitte und wieder näher an der Basis sein.
10.59 Uhr: Friedrich Merz nimmt das Gendern in der Sprache in den Fokus, kritisiert es heftig - und erhält kräftigen Applaus der Delegierten dafür.
10.57 Uhr: Der ÖPNV müsse gefördert werden, doch auf dem Land brauche man das Auto. Das müsse klimafreundlich sein.
Das Sauerland darf nicht mit Windrädern zugestellt werden: "Das wollen wir nicht.“
Merz: „Mut haben, eine stinknormale bürgerliche Partei zu sein"
10.51 Uhr: Die Lage im Land sei kritisch, Merz redet viel über große Politik, verweist aber darauf, dass das alles auch den HSK betrifft. „Wir sind nicht gut aufgestellt für die Herausforderung des 21. Jahrhunderts.“ Die CDU habe ihren Kompass verloren. „Es ist Zeit, Klartext zu reden.“
Daher übernehme er einen neuen Anlauf von der Basis aus, denn da liege die Kraft der CDU. „Von Oben kommt nichts mehr.“ Die CDU müsse "wieder den Mut haben, eine stinknormale bürgerliche Partei zu sein, anstatt dem Zeitgeist hinterherzulaufen.“
10.44 Uhr: Jetzt spricht Friedrich Merz: „Ich trete wieder an, weil es so in der CDU und in Berlin nicht weitergehen kann.“
Er entschuldigt sich öffentlich dafür, sich nach der Niederlage gegen Laschet als Wirtschaftsminister empfohlen zu haben: "Da bin ich meinem Instinkt gefolgt, und das war falsch.“
10.39 Uhr: Rede beendet, Applaus etwa 30 Sekunden. Jetzt kommt Merz.
Sensburg: "Wir brauchen mehr Frauen in Verantwortung"
10.38 Uhr: Beim Thema Umweltschutz wolle man nicht hinter den Grünen herlaufen, sondern ganzheitlich denken und vor die Welle kommen, erklärt Sensburg. Dafür gibt es Beifall der Delegierten. Er will am Generationswechsel nach Angela Merkel mitwirken und seine gute Vernetzung in Berlin nutzen.
10.27 Uhr: Sensburg betont: „Wir müssen eine moderne Partei sein. Wir brauchen mehr Frauen in Verantwortung und Geschlossenheit im Kreis.“ Er verweist auf Verkehrsprojekte im HSK wie den Ausbau der A46 bis Nuttlar und bald den Lückenschluss bis Neheim und den Ausbau des schnellen Internets. „Hier sind wir weiter gekommen. Das waren Erfolge.“
Er fordert eine starke Schieneninfrastruktur im HSK: "Dafür werde ich kämpfen." Wichtig seien auch Fördergelder des Bundes für Denkmalschutz, damit das Sauerland sein Gesicht zeigen kann.
Schwunghafte Rede, aber Zwischenapplaus gibt es nicht
10.17 Uhr: Patrick Sensburg hält seine Bewerbungsrede und eröffnet mit: „Lieber Friedrich. Ich hätte mir das anders gewünscht. Nämlich dass du Bundesvorsitzender geworden wärest und ich Kandidat bleibe!“ Eine Veranstaltung in diesem Rahmen zeige, was die CDU gemeinsam im HSK schaffen kann. Sensburg verweist auf die gute Zusammenarbeit in der CDU über alle Gruppen und Generationen hinweg.
10.15 Uhr: Kerkhoff empfiehlt das Tragen einer Maske, sagt aber auch, dass es keine Pflicht sei. Übrigens mussten Delegierte im Gegensatz zur Presse keinen aktuellen negativen Test vorlegen. Auch das wurde nur empfohlen.
10.12 Uhr: 460 von 480 stimmberechtigten Delegierten sind vor Ort. Alle sitzen unter dem Tribünendach verteilt, wo bei großen Sportereignissen sonst 2500 Menschen Platz finden. Für den warmen Popo sorgen Sitzkissen der Freiluftbühne Hallenberg.
10.05 Uhr: Matthias Kerkhoff wurde zum Versammlungsleiter gewählt.
9.55 Uhr: Es geht los! Matthias Kerkhoff eröffnet die Veranstaltung: „Das ist ein Heimspiel für die CDU im Sauerland an diesem besonderen Ort.“
9.50 Uhr: Noch immer stehen Delegierte in der Schlange, um sich zu akkreditieren. Der Start verzögert sich.
9.30 Uhr: Die Kameras klicken: Friedrich Merz ist da. Um ihn schon jetzt ein großer Medienrummel.
9.15 Uhr: Der erste Kandidat ist eingetroffen. Patrick Sensburg ist vor Ort.
8.30 Uhr: Zwei Grad Außentemperatur am Stadion Große Wiese: Helfer bauen Schilder am Parkplatz und den Eingängen auf. Erste Medienteams auch großer Nachrichtensender bauen ihre Kamerastative auf.
Der CDU-Kreisverband hat am Stadion ein eigenes Testzentrum eingerichtet. „Rund 50 Tests werden wir hier machen“, sagt Apotheker und Neheimer CDU-Politiker Klaus Humpe. So langsam trudeln die ersten Delegierten ein. Um 9.45 Uhr startet hier ein Parteitag unter freiem Himmel.
480 Delegierte
Maximal 480 Delegierte werden auf der Stadiontribüne erwartet. Die Wahlveranstaltung findet unter strengen Corona-Sicherheitsauflagen statt. Die Delegierten werden sich auf festen Plätzen auf der 2500 Zuschauer fassenden Tribüne unter dem Dach verteilen müssen. Im Eingangsbereich wird den Mitgliedern der CDU-Basis noch ein Corona-Schnelltest angeboten.
So brisant das Duell zwischen dem zuletzt zweimal bei Stichwahlen um den CDU-Bundesvorsitz gescheiterten Friedrich Merz - er lebt im nahen Arnsberger Ortsteil Niedereimer - und dem Briloner Bundestagsabgeordneten und "Wahlkreisverteidiger" Patrick Sensburg ist, so spektakulär ist auch der Schauplatz. Der Wahlparteitag mit Friedrich Merz in einem Stadion sorgt bundesweit in der Medienlandschaft für Interesse.
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