Hochsauerlandkreis/Winterberg. Wirtschaftsminister Pinkwart konkretisiert Kriterien für Modellregionen. Winterberg und der HSK sind unter den Bewerbern. Wie sind die Chancen?
Mehr als 40 Kommunen in Nordrhein-Westfalen wollen bei den Modellprojekten für Öffnungen des gesellschaftlichen Lebens mit strengen Schutz- und Testkonzepten in der Corona-Krise mitmachen. Unter den Bewerbern sind auch der Hochsauerlandkreis und die Stadt Winterberg.
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Sechs bis acht ausgewählte Kommunen nach Ostern
In der Woche nach Ostern sollten sechs bis acht ausgewählte Kommunen bekannt gegeben werden, sagte Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) am Dienstag in Düsseldorf. Erste Ergebnisse sollen Ende April vorliegen. „Wir können nicht nur auf reinen Lockdown setzen zwölf Monate nach Ausbruch der Pandemie“, so Pinkwart. Zentrales Element für Modellregionen sei die Digitalisierung im Kampf gegen die Pandemie – und zwar in den Bereichen Impfen, Testen und Nachverfolgung. Für die Teilnahme gelten strenge Kriterien. Es gehe nicht darum, flächendeckende Öffnungen aller gesellschaftlichen Lebensbereiche oder ganzer Innenstädte zugleich zu ermöglichen. Vielmehr sollten die Projekte aus einzelnen Bereichen wie Sport, Jugend und Freizeit, Theater und Kultur, Handel oder Außengastronomie ausgewählt werden. Bei der Auswahl der Kommunen würden verschiedene Bereiche berücksichtigt. Einen Grenzwert der Corona-Inzidenz als Teilnahmebedingung gebe es nicht.
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Bürgermeister von Winterberg: Gesundheit „ein hohes Gut“
Die Stadt Winterberg werde sich den von Minister Pinkwart angekündigten Anforderungskatalog „in Ruhe anschauen und dann sehen wir weiter“. So Bürgermeister Michael Beckmann in einem ersten Statement zu dem weiteren Procedere zur Auswahl der Corona-Modellregionen. Beckmann findet es angebracht, dass die Anforderungen so hoch sind. Schließlich sei die Gesundheit „ein hohes Gut“. Die Stadt jedenfalls werde nach Kräften helfen, die - auch finanziellen - Anforderungen zu erfüllen, um die heimische Wirtschaft, allen voran Handel, Hotellerie und Gastronomie zu unterstützen. Positiv aus dem Pinkwart-Vortrag haften geblieben sei ihm die wiederholte Erwähnung des Begriffs Start-Ups, also von jungen Unternehmen, die kreativ an der Bewältigung der Corona-Krise mitwirken. Da sei ihm, sagt Beckmann, spontan die von der Winterberger Agentur Netzpepper entwickelte Kontaktverfolgungs-App QR 19 eingefallen. Die sei bereits im vergangenen Jahr in der heimischen Gastronomie und auch im Schwimmbad erfolgreich eingesetzt worden. Man könne ja einmal sehen, ob und wieweit sich diese App in das Corona-Management mit der vom HSK benutzten Sormas-Software einbinden lasse.
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Und falls Winterberg nicht zum Kreis der ausgewählten Modellregionen gehören sollte? „Dann haben wir jedenfalls mit dazu beigetragen, dass es so etwas gibt“, sagt der Bürgermeister: „Entscheiden müssen jetzt andere.“
Auch der Hochsauerlandkreis kündigte an, weiter im Bewerberverfahren zu bleiben und den Kriterienkatalog abzuarbeiten. Das geforderte Sormas-System sei installiert. Eine wissenschaftliche Begleitung können wie vom Land gefordert zum Beispiel durch die Fachhochschule Südwestfalen erfolgen.