Brilon. Nicole Bunse von „Cut’n More“ in Brilon kritisiert die Corona-Maßnahmen und den Oster-Lockdown: „Fühle mich völlig verarscht.“

Nach dem Wirrwarr um die neuen Corona-Regeln und die Osterruhe am Gründonnerstag herrscht bei vielen nicht nur Verwirrung, sondern auch Frust. Nicole Bunse, Inhaberin des Friseursalons Cut’n More in Brilon und stellvertretende Obermeisterin der Innung Meschede/Brilon, äußert ihren Frust öffentlich – unter dem mittlerweile populären Hashtag #mütend – eine Kombination aus müde und wütend.

Na Bavo, schreibt sie

„Na Bravo“, schreibt sie bei Facebook, „Aprilscherz?!“ Der angekündigte Oster-Lockdown ist von Bundeskanzlerin Angela Merkel zurückgenommen worden und Nicole Bunse steht vor einem Organisationsdilemma.

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„Wir haben bereits nach der Veröffentlichung der neuen Anordnungen am Dienstag sämtliche Kundentermine verschoben und durch erweiterte Öffnungs- und Arbeitszeiten aufgefangen.“ Dies sorge für vermehrte Arbeit, für die sich sich bei ihrem Team zwar an dieser Stelle bedankt, ein Zurückrudern komme aber nicht in Frage. „Stattdessen nutzen wir die unfreiwillig gewonnene Freizeit mal wieder zum ausruhen.“

Nicole Bunse kritisiert die Entscheidungen der Bundesregierung, die ihr die Arbeit erschweren und für Frust sorgen würde. „Für die meisten Unternehmer ist der derzeitige Zustand eine existenzielle Zumutung. In diesem Zusammenhang klagen wir mit unserem Salon und im Hinblick darauf das wir seit gut drei Wochen wieder arbeiten dürfen wohl auf hohem Niveau, dennoch verliere auch ich langsam den Mut, den Glauben an unsere Politik und fühle mich in all unseren Bemühungen völlig verarscht!“ Oftmals bekomme sie das Gefühl, das die Politiker weder Geschäftssinn, „geschweige denn noch den Anschluss zum normalen bürgerlichen Leben haben.“

Impfstrategie als einzigen Weg aus der Krise

Sie verstehe besonders das Management der Impfstrategie nicht. Sie glaube indes, dass schnelles flächendeckendes Impfen aus der Pandemie heraushelfe. Nicht aber die geschlossene Gastronomie oder der sämtliche Verzicht auf ein normales Leben.

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„Nach wie vor sterben Menschen. Täglich gehen weitere Geschäfte und Unternehmen baden. Wann geht es endlich weiter? Warum können selbst nach einem Jahr mit Corona solche Fehlentscheidungen beschlossen werden, nur um sie dann doch wieder zurückzuziehen?“ Mit dieser Frage endet das Statement von Nicole Bunse. Auf WP-Anfrage bestätigt sie, dass nach jeder neuen Bund-Länder-Konferenz nur noch Frust herrsche.

Nicht nur sie nutzt die Sozialen Medien, um auf ihren Unmut über die politischen Entscheidung hinzuweisen. Michael Wendel von „Michi’s Salon“ in Brilon schreibt bei Facebook: „April, April – Nicht ganz mein Humor.“ Er lässt seinen Friseursalon ebenfalls an Ostern geschlossen.

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