Brilon. Nachdem CDU-Kreisvorsitzender Matthias Kerkhoff mit seiner Bitte an die WP aufgefallen, ist, meldet sich der CDU-Stadtverband Brilon zu Wort.

Nach der Leserbrief-Posse rund um die Kampfkandidatur von Patrick Sensburg und Friedrich Merz, meldet sich der CDU Stadtverband Brilon zu Wort – und distanziert sich von dem Kreisvorsitzenden der CDU, Matthias Kerkhoff. Vorangegangen war ein Schreiben von Matthias Kerkhoff in dem er die WESTFALENPOST darum bat, keine Leserbriefe mehr zur Wahl des Bundestagskandidaten abzudrucken, bis dieser feststünde. Der Fall hatte am Wochenende für großes mediales Aufsehen gesorgt.

Zum Hintergrund: Die CDU im HSK entscheidet am 17. April in einer Kampfabstimmung, wer für die Kreis-CDU als Kandidat für den Bundestag aufgestellt wird: Der amtierende Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg oder Friedrich Merz, der vor einigen Wochen erklärt hat gegen Sensburg antreten zu wollen. Kerkhoff hatte am Freitagvormittag in einer Email an die WP Lokalredaktionen Brilon, Meschede und Arnsberg im Hochsauerlandkreis aufgefordert, keine Leserbriefe in der WP zu dem Thema zu drucken , um die mehr als 400 Delegierten nicht zu beeinflussen. Die WP hatte diese Forderung mit aller Deutlichkeit zurück gewiesen.

Briloner CDU Stadtverband veröffentlicht Statement

Jetzt äußert sich auch die Briloner CDU. In einem langen Statement auf Facebook distanziert sich der Stadtverband deutlich von der Forderung Kerkhoffs: „Leserbriefe sind ein wichtiges Instrument der Presse- und Meinungsfreiheit und damit vom Grundgesetz geschützt. Deshalb distanzieren wir uns vom Brief des CDU-Kreisvorsitzenden an die Lokalredaktionen der Westfalenpost. Die Aufforderung, keine Leserbriefe mehr zum parteiinternen Wettbewerb zwischen Merz und Sensburg zu veröffentlichen, entspricht nicht unserer Auffassung von Politik und öffentlicher Meinungsbildung.“ Als CDU im Hochsauerlandkreis wolle man auch nach der Bundestagswahl den Wahlkreisvertreter im deutschen Bundestag stellen. Dies werde aber nur gelingen, wenn die Wählerinnen und Wähler dem Kandidaten und der Partei vertrauen und am 26. September ihre Stimme geben.

Entschuldigung von Kerkhoff nur wenig später

Weiter heißt es in dem Statement, das von Thomas Becker, Stellvertretendem Vorsitzenden des CDU Stadtverbands Brilon, unterzeichnet wurde: „Vertrauen aufbauen können sie aber nur, wenn sie sich eine differenzierte Meinung zu unserem personellen und inhaltlichen Angeboten bilden können. Darum begrüßen wir die öffentliche Berichterstattung und respektieren die Meinungen der Leserbriefschreiber.“

Nur kurz nachdem die WESTFALENPOST das Schreiben Kerkhoffs öffentlich gemacht hatte, hatte dieser sich entschuldigt: „Eine Beeinflussung der Medien lag und liegt mir völlig fern“, sagte CDU-Kreischef Matthias Kerkhoff der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Auch interessant