Brilon. Eigentlich hat sich Mareike Schlossberg aus Brilon einen anderen Impfstoff als Astrazeneca gewünscht. Wie sie auf den Impfstopp reagiert:
Mareike Schlossberg* aus Brilon hat sich gegen Covid-19 impfen lassen: Mit dem umstrittenen Impfstoff Astrazeneca, über den jetzt ein Impfstopp verhängt wurde. Sie schildert, wie sie sich bei der Impfung gefühlt hat und warum sie enttäuscht über die Entscheidung der Bundesregierung ist.
Mareike Schlossberg arbeitet als pädagogische Fachkraft an einer Grundschule und gehört zur Priorisierungsgruppe zwei. Ihren Impftermin bucht sie selbst. Mareike Schlossberg lebt im Altkreis, arbeitet aber im Kreis Paderborn. Sie kann sich aussuchen, ob sie im Impfzentrum des HSK in Olsberg oder in Salzkotten, dem Impfzentrum des Kreises Paderborn geimpft werden möchte. Zuerst versucht sie, einen Termin in Olsberg zu bekommen.
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Nicht einfach: „Die Internetseite des Hochsauerlandkreises war für die Terminbuchung sehr unübersichtlich, sodass ich mich nach längerem Durchklicken letztendlich telefonisch bei der Corona-Hotline gemeldet habe. Daraufhin habe ich einen Link zur Terminbuchung bekommen, den ich auf der Internetseite gar nicht finden konnte.“ Da jedoch im Impfzentrum in Olsberg derzeit zu wenig Impfstoff vorrätig ist, hat Mareike Schlossberg keinen Termin bekommen. Stattdessen wird sie auf eine Warteliste gesetzt und informiert, sobald wieder Termine buchbar sind. Deutlich einfacher ist die Terminbuchung für das Impfzentrum in Salzkotten. „Die Internetseite war übersichtlich und verständlich erklärt. Ich habe vergangenen Donnerstag nach Terminen geschaut und am Sonntagabend wurde ich geimpft.“
„Ich vertraue dem Impfstoff Astrazeneca“
Dass sie mit dem Stoff Astrazeneca geimpft werden würde, ist der Pädagogin von Anfang an bewusst. Darauf ist sie direkt bei der Terminbuchung hingewiesen worden. Da das Mittel in hohen Dosen verfügbar gewesen ist, bevor der Impfstopp einsetzt, konnten ausschließlich Termine gebucht werden, bei dem dieser Impfstoff verwendet wird. Mareike Schlossberg reagiert darauf gelassen. „Hätte ich es mir aussuchen können, dann hätte ich einen anderen Impfstoff gewählt - da bin ich ehrlich. Dennoch vertraue ich dem Impfstoff von Astrazeneca. Ich bin einfach sehr froh, überhaupt die Möglichkeit bekommen zu haben, geimpft zu werden.“
Vergangenen Sonntag fährt Mareike Schlossberg nach Salzkotten. Die Spritze wird in den Oberarm Richtung Schulter gesetzt. Direkt nach dem Pieks geht es ihr gut, keine Beschwerden. Auch die Nacht ist für sie angenehm und schmerzfrei.
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„Am Montag hatte ich dann Armschmerzen, die bis zur Schulter hoch gingen. Dadurch habe ich starke Kopfschmerzen bekommen“. Sie geht zum Arzt und wird für Montag und Dienstag krankgeschrieben. Die Armschmerzen werden am Dienstag etwas schwächer, erinnern an Muskelkater. Sie fühlt sich unwohl und wackelig. Der Kreislauf ist nicht auf der Höhe. Die typischen Nebenwirkungen wie Übelkeit, Fieber oder Schüttelfrost spürt Mareike Schlossberg nicht. Insgesamt hat sie die Impfung gut vertragen, hatte keine größeren Beschwerden.
Impfstopp ist für sie eine Enttäuschung
Am Dienstag dann die Nachricht: Impfstopp für Astrazeneca. Für Mareike Schlossberg eine Enttäuschung. „Ich kann verstehen, dass der Bund diese Entscheidung getroffen hat, finde es persönlich aber enttäuschend. Ich sehe den Stoff als Möglichkeit, in der Bekämpfung gegen das Virus weiter fortzuschreiten.“ Bedenken, dass die Nebenwirkungen, die der Grund für den Stopp waren, auch bei ihr auftreten, hat die junge Frau nicht. Sie wurde vor der Impfung vom Arzt über die Risiken aufgeklärt. Nach ihrem Empfinden ist der Nutzen des Stoffes höher als die Risiken, die er vermeintlich hervorrufen kann. „Ich sehe den Stoff als Chance und würde mich damit immer wieder impfen lassen.“
Den zweiten Impftermin hat die Pädagogin eigentlich für Ende Mai gebucht. Wie es nun damit aussieht, ist noch unklar. Der Termin steht noch. Wie es weitergeht, weiß sie nicht.
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* Name von der Redaktion geändert