Marsberg/Bielefeld. Eine Mundspülung kann die Corona-Ansteckungsgefahr reduzieren. Miriam Stark aus Marsberg war an der Entwicklung beteiligt. So wirkt die Spülung:

Die Mundspülung wurde gemeinsam der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenkunde am Klinikum Bielefeld erforscht. Die Menge der Viren im Mund- und Rachenraum werde damit um bis zu 90 Prozent reduziert, teilte das Unternehmen Dr. Wolff mit.Die Mund-Rachenspülung sei an Covid-19 Patienten getestet worden. Darüber sind sich die Forscher weltweit einig: Hauptübertragungsweg für das Coronavirus ist die „respiratorische Aufnahme virushaltiger Flüssigkeitspartikel“, wie es medizinisch korrekt heißt. Diese entstehen beispielsweise beim Atmen, Husten, Niesen, Sprechen und Singen. Atmen andere Menschen diese Partikel ein, können sie sich infizieren.

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AHA-Regel könnte zur AHAG-Regel werden

Besonders kleinere Partikel mit einer Größe von weniger als fünf Mikrometern - die sogenannten Aerosole - können sich unter ungünstigen Umständen im ganzen Raum verteilen. Sie können zudem länger als eine halbe Stunde in der Luft schweben. Die WHO hat die Verbreitung des Virus durch die Luft offiziell als Risiko eingestuft.

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Schutz davor bietet die so genannte AHA-Regel. Abstand halten, Hygiene beachten und Alltags- oder besser noch FFP2-Masken tragen. Wenn es nach dem Pharmahersteller Dr. Wolff aus Bielefeld geht, kommt da jetzt noch ein G für Gurgeln hinzu. Denn der Pharmahersteller (u. a. bekannt für sein Linolasept-Hand-Desinfektionsgel) hat eine Anti-Covid-19-Mund- und Rachenspülung auf den Markt gebracht. Nach Angaben der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie in Bielefeld ist die Linola sept Mund- und Rachenspülung die erste medizinische Spülung, mit handfesten Labor- und Klinik-Daten untermauert.

Im Labor mischt Miriam Stark die verschiedenen Wirkstoff-Komponenten zusammen.
Im Labor mischt Miriam Stark die verschiedenen Wirkstoff-Komponenten zusammen. © Magdalena Heimann (Dr. Wolff Group)

dem Coronavirus befallenen menschlichen Zellen. Mit Erfolg. Die Viruslast ging zurück.

Im Klinikum Bielefeld wurde die neue Spülung direkt an Corona-Patienten getestet und auch das Klinikpersonal machte mit. Die Ergebnisse verblüfften und zeigten, dass nicht nur eine bestehende Viruslast sinkt, sogar bis zu 90 Prozent, sondern auch das Risiko einer Übertragung der Viren. Zudem sei sie besser verträglich, als andere Spülungen, zeigte sich der Klinik-Chefarzt überzeugt, weil sie weder auf bioziden noch alkoholischen Wirkstoffen basiere, sondern auf mineralischen.

So wirkt die Spülung

Die oberflächenaktiven Substanzen lagern sich an der Virusoberfläche an. Das Eindringen des Virus in die Wirtzelle in der Mundschleimhaut werde damit verhindert, beschreibt Miriam Stark den Prozess. „Die Corona-Viren werden im Mund- und Rachenraum inaktiviert.“ Durch das Spülen und anschließende Ausspucken werde die Viruslast auf physikalische Weise im Mund signifiant reduziert, wodurch Übertragungsrisiken sinken würden.

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So funktioniert die Spülung:

Zehn bis 20 ml der Spülung in der Dosierkappe abmessen. Die Konsistenz ist weißlich und zähflüssig. Circa 60 Sekunden mit der Lösung den Mund spülen und gurgeln. Miriam Stark: „Danach hat man das Gefühl, als sei der Mund- und Rachenraum mit einer weichen Emulsion ausgepinselt und das gute Gefühl, etwas für seine Gesundheit und die der anderen getan zu haben.“ Die Lösung sollte zwei- bis dreimal täglich angewendet werden. Besonders nach sozialen Kontakten.

Phyikalisch blockiert die Lösung also die Corona-Viren. Deshalb gehen Experten davon aus, dass sie unabhängig vom Mutationsgrad bei sämtlichen Mutationsarten wirkt. Der Pharmahersteller Dr. Wolff geht noch einen Schritt weiter: „So lange die Impfungen noch nicht für alle umgesetzt sind, bietet diese Mund- und Rachenspülung einen sehr guten Baustein zur Erweiterung der Schutzmaßnahmen.“