Marsberg/Brilon. Seit fast einem Monat gibt es Corona-Fälle und Quarantänen von Krankenhauspersonal in Marsberg und Brilon. So ist die Lage an den Krankenhäusern:
In den Städten Brilon und Marsberg gibt es seit einigen Wochen Corona-Fälle an Krankenhäusern. Fünf Mitarbeiter des St.-Marien-Hospitals Marsberg sind in Quarantäne, davon zwei in vorsorglicher Quarantäne, teilt das Krankenhaus der WP mit. Die positiv getesteten Mitarbeitenden sind nicht auf der Infektionsstation tätig.
Drei erkrankte Mitarbeiter in Brilon
Im Briloner Maria Hilf-Krankenhaus war das Virus erstmals um den 5. Februar bei Personal aufgetreten. Es werden derzeit fünf an Covid 19 erkrankte Patienten dort behandelt. Eine intensivmedizinische Behandlung ist bei keinem erforderlich. Alle seien bereits Corona-positiv eingeliefert worden. Zudem sind aktuell noch drei Mitarbeiter an Covid 19 erkrankt. Wie das Krankenhaus auf Anfrage der WP mitteilte, sei in allen Fällen eine wie auch immer geartete Mutation des Virus ausgeschlossen worden.
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Die Patientenversorgung ist in beiden Häusern nach wie vor sichergestellt: Für Patienten bestehe kein Infektionsrisiko, weil die Bereiche, in denen Verdachtsfälle behandelt werden, abgetrennt sind, beruhigt Pflegedienstleiterin Susanne Stute aus Marsberg. „Einige Mitarbeiter haben angeboten, ihren Urlaub zu verschieben, das haben wir angenommen.“ Die Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen werden nach wie vor strikt eingehalten. Bei Kontakten der Mitarbeitenden untereinander werde auf ein Übertragungsrisiko geachtet, beispielsweise durch eine hygienisch sinnvolle Einschränkung der Kontakte.
Maßnahmen zum Schutz von Patienten und Mitarbeitenden
Im St.-Marien-Hospital wurden mit Beginn der Corona-Krise zahlreiche Maßnahmen zum Schutz von Patienten und Mitarbeitenden umgesetzt. „Diesem Maßnahmenbündel und der Disziplin der Mitarbeitenden ist es zu verdanken, dass wir bislang sehr gut durch die Pandemie gekommen sind. Bislang hat sich kein Patient nachweislich im St.-Marien-Hospital mit dem Coronavirus infiziert“, so Hygienefachkraft Uwe Riedesel.
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Ein wesentlicher Baustein im Hygienekonzept sind die erweiterten Testungen auf das SarsCoV-2 Virus. „Wir testen alle Patienten regelmäßig: sowohl vor einem Eingriff, als auch während des Aufenthaltes. Auch unser Personal wird regelmäßig durch Antigenschnelltests überprüft. Kollegen mit Symptomen melden sich direkt über eine Hotline bei uns, so dass wir schnell reagieren können“, erklärt Riedesel, das Testkonzept.
Corona Schutzimpfung
Den besten Schutz für die Mitarbeitenden bietet die Coronaschutzimpfung, die laut Dr. Ralf Beyer, ärztlicher Direktor, inzwischen 168 Mitarbeitenden, die in sensiblen Bereichen arbeiten, verabreicht wurde. In der ersten Märzwoche seien dann alle weiteren Personen, die Patientenkontakt haben, an der Reihe.
Trotz Impfung wird die Belegschaft weiterhin die Schutzmaßnahmen einhalten. Gleich bei Betreten des Hauses werde viel für den Schutz der Besucher getan. Automatische Fiebermessstationen am Haupteingang und den Personaleingängen sorgen für eine schnelle Überprüfung der Körpertemperatur. Bei über 37,8 Grad wird der Zutritt verwehrt. Im gesamten Haus herrscht FFP2-Maskenpflicht.
Neue Hygienemaßnahme
Eine weitere Maßnahme für eine erhöhte Sicherheit der Patienten wurde vergangene Woche in allen Fachabteilungen, im Gesundheitszentrum und auf allen Stationen im Marsberger Krankenhaus eingeführt. Sämtliche Flächendesinfektionen, auch von medizinischen Geräten, werden mit speziellen Tüchern auf der Basis von Wasserstoffperoxid durchgeführt, was Coronaviren innerhalb von 30 Sekunden inaktiviert. Die Covid-19-Patienten und Verdachtsfälle werden in einem eigenen separaten Bereich von geschultem und durch Schutzkleidung geschütztem Personal behandelt. Alle Mitarbeitenden bis hin zu den Reinigungskräften wurden in diesem Bereich zusätzlich von der Klinikhygiene geschult.
Die im St.-Marien-Hospital genutzten Desinfektionsspender sind per Wlan an ein Monitoringsystem der Hygieneabteilung angeschlossen, so dass die Verbräuche in den Bereichen ausgelesen werden.
Die Einhaltung wird überprüft und dokumentiert. „Die Gefahr einer Übertragung ist extrem gering“, urteilt Riedesel. Er ist auch Mitglied des Krisenstabs, der wöchentlich tagt. Der Krisenstab besteht aus Ärzten, Pflegekräften und Hygienefachkräften und passt die Maßnahmen je nach Infektionsgeschehen und gesetzlichen Vorgaben laufend an.