Brilon. Als erste im Lockdown geschlossen, als letzte wieder öffnen: Gastronomen aus Brilon hoffe jetzt auf das Osterfest – und fürchten ein „Desaster“
Thomas „Tommy“ Hillebrand klingt resigniert. Mit seinem Restaurant „Tommy’s“ im Kolpinghaus in Brilon ist er einer derjenigen, die am längsten wegen des Lockdowns geschlossen haben – seit November. Die Verlängerung, die die Bundesregierung beim Corona-Gipfel beschlossen hat, ist keine Überraschung für ihn. Er hofft jetzt auf Ostern und auf die Zahlung der Hilfsgelder.
„Gestern haben sie gesagt, dass die Corona-Hilfe drei jetzt in trockenen Tüchern ist. Wir warten aber noch auf die Hilfen aus dem November oder Dezember“, sagt Tommy Hillebrand. Teilweise seien Abschläge da, manche Kollegen hätten aber durch zusätzliche Prüfungen noch kein Geld bekommen. Und auch er warte noch auf einen Teil des Geldes. Kurzarbeitergeld strecke er vor, das Arbeitsamt bezahle erst zwei bis drei Wochen später.
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„Und dann stehen die nächsten Löhne an und wir strecken tausende Euro vor.“ Die Verzugszinsen machen das ganze zum Teufelskreis. „Die Abschläge die da sind, sind schon wieder weg bevor sie den Kontoboden erreicht haben. Die Fixkosten laufen ja weiter“, sagt der Gastronom.
Er versteht nicht ganz, wieso Friseure plötzlich systemrelevant seien. „Die dürfen öffnen, direkt loslegen. Wir haben als erste geschlossen und dürfen als letzte aufmachen – und dann auch nur unter starken Beschränkungen. Wir gucken in die Röhre.“
„Wir werden das schaffen“
Er und seine Kollegen sind im ständigen Austausch - und hoffen jetzt auf das Osterfest. „Das wäre schön und sehr wichtig. Ich weiß, dass wir dann noch keine Gruppen bewirten dürfen, aber zwei Haushalte und maximal fünf Personen an einen Tisch, das wäre gut für uns.“
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Er sagt auch: „Wir werden das schaffen. Wir waren von Mitte März ausgegangen und wir werden warten und hoffen, dass wir vor Ostern öffnen dürfen.“ Und was wenn nicht? Tommy Hillebrand schweigt kurz, dann sagt er: „Das wäre eine Disaster, wenn sie uns Ostern nehmen würden. Das fünfte große Fest.“