Winterberg. Betretungsverbot contra Öffnungswunsch: Winterberg diskutiert die Zukunft für den Tourismus - auch in der Corona-Pandemie. Die Perspektiven:

Winterberg. Die bisherige Wintersaison ist ausgefallen, Winterberg musste sogar Touristen mit enormem Kräfteaufwand und polizeilicher Hilfe abwehren. Aber wie soll es weitergehen? Diese Frage stellte Torben Firley (SPD) am Donnerstag (21.1.) in die Runde des Hauptausschusses: „Ende 2020 noch eine Resolution an den Ministerpräsidenten, um für eine Öffnung der Skigebiete zu kämpfen, danach die totale Abschottung.“ Jetzt brauche die Stadt dringend eine langfristige Strategie.

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Man arbeite derzeit in zwei Richtungen, antwortete Bürgermeister Michael Beckmann (CDU). Die Abschottung gegen Besucheranstürme sei zum Jahresbeginn das einzig Richtige gewesen. „Wir würden wieder so handeln.“ Auch für die kommenden Wochenenden sind Vorkehrungen getroffen. Parallel aber arbeite man daran, ein „sicheres und gerechtes“ Öffnungskonzept zu entwickeln, denn die Situation sei „für Betriebe und Mitarbeiter unerträglich. Die Unternehmen brauchen Hilfe“.

Für die Mitarbeit an einem solchen Konzept habe er, Beckmann, sich auch der Landesregierung angeboten. Die Sommersaison 2020 habe gezeigt, dass ein sicherer Tourismusbetrieb auch in der Pandemie möglich sei. Große Zuversicht, dass es noch eine kleine Wintersaison geben könnte, sei derzeit aber nicht angebracht.

Elternbeiträge

Weil die Schulen wegen Corona zu sind, müssen Eltern für Januar keine Beiträge zu schulischen Betreuungsangeboten zahlen. Einstimmig bei einer Enthaltung stimmte der Ausschuss diesem Vorschlag der Verwaltung zu. Bereits gezahlte Januar-Beiträge sollen im Februar verrechnet werden.

Sebastian Vielhaber (Freie Wähler) regte an, die beitragsfreie Zeit bis Mitte Februar zu erweitern, da der Lockdown bis dahin verlängert wurde. „Das wird so kommen“, versprach Bürgermeister Beckmann. Die Vorlage sei älter als die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse. Sobald diese in die neue Version der NRW-Coronaschutzverordnung eingearbeitet seien, könne die Stadt entsprechend reagieren. Ähnliches gelte für die Eltern der Kindergartenkinder, die Timo Bundkirchen (CDU) ebenfalls entlastet sehen wollte.

Dorfmitte Siedlinghausen

Noch immer ist nicht ganz klar, wie die wegen der Corona-Pandemie schon mehrfach verschobene Bürgerbeteiligung aussehen kann, mit der Siedlinghausen seine neue Mitte finden will: Eines der zentralen Projekte dabei ist, eine Perspektive für das seit 2019 leerstehende Gebäude der ehemaligen Sekundarschule zu finden.

Es gebe Überlegungen, die Bürgerbeteiligung komplett digital zu organisieren, denn „Siedlinghausen wartet schon lange auf dieses Projekt“, sagte Bürgermeister Beckmann. Sebastian Vielhaber (Freie Wähler) regte hingegen an, die Bürgerbeteiligung in den Herbst zu verschieben. Längst nicht alle Interessierten seien technisch ausreichend aufgestellt, um sich bei einem komplett digitalen Prozess einzubringen.

Haus des Gastes Siedlinghausen

Gute Nachrichten aus Siedlinghausen hatte Ludger Kruse, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, im Gepäck: Der Wasserschaden im Haus des Gastes sei weit weniger schlimm als befürchtet. Der Schaden bewege sich „im niedrigen fünfstelligen Bereich“. Unmittelbar nach dem Ereignis hatte der Ortsvorsteher eine sechsstellige Summe befürchtet. Alle Schäden seien durch die Versicherung gedeckt, so Kruse. Einige Wände seien noch zu trocknen, davon abgesehen sei ein Malerbetrieb bereits dabei, Decke, Boden und Wände zu sanieren. Der Schaden war entstanden, als Ende November Unbekannte ein Waschbecken verstopft, das Wasser aufgedreht und so mehrere Etagen geflutet hatten.

Luftfilter für Klassen

Die Stadt hat einen Förderantrag gestellt, um acht Klassenräume des Gymnasiums und einen in einer Grundschule im Zuge der Corona-Pandemie mit Raumluftfiltern auszustatten. Das berichtete der Bürgermeister. Die betreffenden Räume seien nicht ausreichend zu lüften, da ihre Fenster nur gekippt, aber nicht ganz geöffnet werden können. Sollte der Antrag bewilligt werden, würden die Kosten für die Filter zu 100 Prozent gefördert.

Netto Niedersfeld

Die Baugenehmigung für den geplanten Netto-Markt in Niedersfeld liegt inzwischen vor. Das teilte Ludger Kruse, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters, auf Anfrage von Anja Licher-Stahlschmidt (SPD) mit.