Marsberg. Unbekannte schmeißen am Dienstagabend eine Puppe auf Bahngleise bei Marsberg. Wie es dem Lokführer geht und was Augenzeugen sagen.

Die Bundespolizei Sankt Augustin ermittelt weiterhin auf Hochdruck, so deren Pressesprecher auf Nachfrage der WP. Am späten Mittwochabend hatten Unbekannte eine selbstgebaute Puppe rücklinks in die Gleise am Bahnübergang Lange Ricke, Nepumuk-Brücke gesetzt. Der Lokführer des letzten Zuges gegen 22.15 Uhr führte eine Schnellbremsung durch, konnte aber ein Überfahren nicht verhindern und erlitt einen Schock. Denn er ging davon aus, dass es sich um einen Menschen handeln würde.

„Er brauchte aber nicht medizinisch behandelt werden“, sagt Frank Steker, Pressesprecher der freiwilligen Feuerwehr Marsberg einen Tag später im Gespräch mit der WP. Er selbst war mit weiteren 29 Kameraden der Löschgruppen Nieder- und Obermarsberg am Einsatzort und ihm fehlt, wie er sagt, "jegliches Verständnis für eine solche Tat".

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Rund einen Kilometer hinter dem Bahnübergang, unterhalb der Skihütte, kam der Zug zum Stehen. Steker: „Im Triebwagen waren zum Glück nicht viele Fahrgäste.“ Sie wurden durch die Vollbremsung auch nicht verletzt. Die Fahrgäste haben die Kameraden dann zu dem Bahnübergang an der Nepumuk-Brücke gebracht. Von dort setzten sie ihre Fahrt mit dem Taxi fort

Auch die Feuerwehrkameraden konnten beim Eintreffen nicht wissen, dass es sich nur um eine Puppe handelte. „Wir fanden Kleidung unter der Zug, haben dann die Strecke ausgeleuchtet und abgesucht aber weiter nichts gefunden“, so Steker.
Bei der Bergung der vermeintlichen Person stellte sich dann heraus, dass es sich um eine aus Holz, Füllmaterial und Bekleidung gebaute Puppe handelte, ähnlich einer Vogelscheuche.

Personen die Hinweise zu Tatverdächtigen geben können, werden gebeten sich mit der Bundespolizei unter der kostenfreien Servicenummer 0800 6 888 000 in Verbindung zu setzen. Die Tat ereignete sich vermutlich am 20. Januar gegen 22 Uhr.