Medebach/Lichtenfels. Im Herbst 2020 köpfen Wilderer bei Medebach im Wald einen Hirsch. Es ist kein Einzelfall. Das steckt hinter diesen Taten:

Selbst 10.000 Euro Belohnung für Hinweise haben keinen Durchbruch gebracht: Weiterhin ist unbekannt, wer der oder die Täter waren, die im Herbst in den Wäldern des Forstgutes Faust einen Hirsch gewildert und dem Tier den Kopf abgetrennt haben. Es sei nicht der erste Fall dieser Art gewesen, hieß es damals.

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Die hohe Belohnung hatten die Jagdberechtigten ausgesetzt, vertreten werden sie durch Rechtsanwalt Matthias Rappel aus Winterberg. Gesucht wurden Hinweisgeber damals auch per Kleinanzeige in der WP.

"Bisher gibt es keinen Erfolg in dem Fall. Wir haben Hinweise bekommen, aber nichts Konkretes", teilte Rappel jetzt auf Nachfrage mit. "Allerdings wurden uns zahlreiche parallele Fälle geschildert, auch aus entfernteren Gegenden wie Bayern." Das deckt sich mit Statistiken der Polizei: Demnach wurden allein im Jahr 2019 bundesweit über 900 Fälle von Jagdwilderei angezeigt.

Oft geht es den Tätern um Trophäen - auch im Fall des enthaupteten Hirschs bei Medebach war das Geweih des kapitalen Tieres vermutlich das Ziel der Wilderer. Das Fleisch - laut Angaben der Jagdberechtigten rund 100 Kilogramm - wurde hingegen achtlos liegengelassen und verweste.

Rappel will nun mit seinen Mandanten das weitere Vorgehen besprechen. "Seitens der Polizei wird weiter ermittelt; wir werden abwarten, was dabei herauskommt."