Im Hochsauerland steigt die Anspannung vor dem Wochenende. Es wird ein neuer Touristen-Ansturm befürchtet. So ist die Lage am Freitag.

Szenen wie vom vergangenen Wochenende sollen sich nicht wiederholen. Dafür wollen Ordnungsamt und Polizei in Winterberg sorgen. Am Freitag (8.1.) war es bis Mittag jedoch noch weitgehend ruhig: leere Straßen, zwei oder drei Familien rodelten im Kurpark, und selbst auf der B480, der Haupt-Zufahrtsstrecke aus Richtung Norden, war von Stau keine Spur.

Doch im Hintergrund steigt die Anspannung. Bereits morgens waren an den Zufahrtsstraßen einzelne der mobilen Anzeigetafeln in Betrieb, die auf die Sperrung der Skigebiete hinweisen.

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Vor den Einfahrten vieler Parkplätze sind seit Tagen Barrieren ausgelegt – bei den kleineren zum Beispiel Baumstämme, bei größeren wie den Parkplätzen im Bereich der Kappe und des Schneewittchenhauses ist die gesamte Zufahrt mit mobilen Zäunen abgeriegelt.

Ordnungskräfte bereiten sich vor

Das Betreten der Pisten ist verboten, alle touristischen Angebote ebenso geschlossen wie die Gatsronomie. Trotzdem dürften die kommenden Tage für die Ordnungskräfte noch einmal anstrengend werden.

Laura Burmann, Sprecherin der Kreispolizeibehörde, hatte bereits mitgeteilt, dass die Polizei bei der Einsatzplanung die Erfahrungen des vergangenen Wochenendes um den Jahreswechsel zugrunde lege. Damals hatte es besonders rund um Winterberg chaotische Szenen gegeben, mit langen Staus, blockierten Rettungswegen, Müllbergen, Wildpinklern und Scharen von Touristen im Schneefieber.

Alle verfügbaren Kräfte aus dem Rathaus, ein starkes Polizei-Aufgebot und viele Freiwillige waren im Dauereinsatz. Selbst ältere Winterberger konnten sich nicht daran erinnern, jemals zuvor Polizeipferde in der Stadt gesehen zu haben. "Das ist wie bei einem großen Fußballspiel", bilanzierte ein Mann.

Der Fokus liegt erneut auf der Tourismushochburg Winterberg, aber auch die umliegenden Städte bereiten sich auf mögliche Besucherströme vor.

Schnee auch in den Niederungen

Der Schnee, der die Situation über den Jahreswechsel erst eskalieren ließ, könnte diesmal Teil der Lösung des Problems sein. Denn auch in vielen tieferen Lagen hat es besonders in der vergangenen Nacht geschneit. Teilweise war der Neuschnee so hoch, dass am Wochenende auch dort eine Schlittenpartie oder ein Schneemann-Bau möglich sein dürften. Die Winterberger hoffen, dass auch dies Tagestouristen davon abhält, die Fahrt in die Höhenlagen überhaupt anzutreten.