Brilon. Die Corona-Maßnahmen erlauben nur kleine Feiern im engsten Kreis. Viele Familien im HSK verzichten auf Besuch. Was sie berichten:

Hochsauerlandkreis. Zwei Haushalte, maximal fünf Personen: Die Corona-Regelungen der Bundesregierung stellen vor allem Großfamilien vor Herausforderungen. Manche müssen beginnen zu rechnen, manche verzichten auf den Besuch bei Geschwistern, Großeltern oder sogar den Eltern. Wir haben in den Facebook-Gruppen im Altkreis Brilon nachgefragt, wie die Familien dieses Jahr Weihnachten feiern.

Bionda Kabashi-Ademaj (Winterberg): Wenn ich anfangen müsste mit rechnen, würde ich es lieber lassen! Ich versteh nicht wo das Problem bei einigen Leuten ist, dieses Jahr mal auf was zu verzichten? Ich feier zwar kein Weihnachten, aber habe meine Familie (die weit weg wohnt) auch Corona-bedingt nicht sehen können! Der Menschheit zu Liebe mal nicht egoistisch denken. Das ist das, was dieses Weihnachten allen gut tun würde.

Rosmarie Raeggel (Winterberg): Das wichtigste an Weihnachten ist mir und uns doch geblieben. Uns ist der Heiland geboren,welcher Christus der Herr ist. Dieses Jahr stellt sich für uns/mich die Frage: Kann ich mich noch besinnen? Schaffe ich es, zur Ruhe zu kommen? Kann ich noch was mit mir selbst anfangen oder mit meinem Lebenspartner? Meine Kinder wohnen zum Teil weiter weg, aber sie machen einen Coronatest, bevor sie herkommen. Mit der Personenzahl kommen wir dann so gerade hin. Sollten die Kinder nicht kommen können, genieße ich die Ruhe mit Mann und Hund, wie im ersten Ehejahr vor 37 Jahren. Das war auch sehr schön und wir freuen uns, dass wir uns haben.

Tanja Esser (Brilon): Ich habe einen geplanten Besuch bei einer lieben Freundin abgesagt, als ich heute von fast tausend Corona Toten in Deutschland erfahren habe. Wir wären nur zu dritt aus 2 Haushalten gewesen, aber wir verzichten und hoffen, dass wir uns gesund und munter im Sommer wieder sehen. Ich habe die Geschenke in ein Paket gepackt und hoffe, dass es bei dem Aufkommen an Postsendungen noch rechtzeitig ankommt.

Verzicht auf Besuch und Familie

Thorsten Dege (Marsberg): Wir verzichten auf Besuch und besuchen auch leider keinen der Familie. Ist bestimmt sinnvoll sich so zu verhalten.

Heidi Wichtrup (Brilon): Also uns stellen nicht die Beschränkungen vor ein Problem sondern das Virus. In der aktuellen Situation sehen wir niemanden zu Weihnachten. Die Kinder, Enkel und Eltern nicht. Wir müssen verhindern dass sich das Virus weiter verbreitet, das gelingt nur wenn man sich nicht trifft. Es gibt Telefone und Videotelefonie. Das muss in diesem Jahr reichen. Mir fällt das weiß Gott sehr schwer, aber das ist ein Weihnachten von statistisch gesehen gut 70 dass anders und sicherlich traurig und einsam ist. Aber wir werden es überleben und hoffentlich möglichst viele andere auch. Nächstes Jahr wird es wieder besser.

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Gabriele Scholz (Winterberg): Also Großartiger Verzicht ist nicht. Wir als Omi und Opi wohnen mit Tochter und Enkelkindern in einem Haus. Können nur halt Schwiegermutter nicht sehen, aber das kann man zu gegebener Zeit nachholen.

Freiwillige Quarantäne vor dem Fest

Veronika Rabanus (Marsberg): Unser Sohn kommt an Heiligabend, aber er hat sich seit heute bis Heiligabend in freiwillige Quarantäne begeben. Geplant ist, am Ersten Feiertag zur Tochter, Schwiegersohn und Enkelkindern, aber wir bleiben draußen auf der Terrasse mit allen gebotenen Regeln und auch nur für maximal zwei Stunden. So ist es in diesem Jahr nun mal und wenn jeder Verantwortung und Rücksicht nimmt für sich und andere, dann überstehen wir hoffentlich alle unbeschadet die Zeit der Pandemie. Bleibt alle gesund und passt gut auf euch auf.

Michaela Sagnit (Winterberg): Wir verzichten seit Monaten, damit die Großeltern nicht alleine sind, weder in den vergangenen Monaten, noch in den kommenden. So setzt man über lange Zeit seine Prioritäten.

Katrin Schindler (Marsberg): Wir leben zum Glück in einem drei Generationenhaus und müssen somit nirgends hin. Und wenn, ich würde verzichten. Gesundheit ist wichtiger als alles andere.

Bescherung ohne Tanten und Onkel

Doreen Engel (Marsberg): Wir haben die letzten Jahre immer mit der ganzen Familie Bescherung gemacht, meine Geschwister mit Kindern, die Omas… Dieses Jahr machen wir die Bescherung mit den Kindern und den Omas, die sie eh regelmäßig sehen. Zum zweiten Weihnachtstag kommen die Urgroßeltern (meine Großeltern) zum Essen zu uns, die beiden sehen wir auch regelmäßig. Somit wird auf Onkel Tanten und Geschwister verzichtet und es läuft alles ein bisschen anders als sonst.