Olsberg. Der HSK kommt für die Corona-Impfung nach Olsberg – das bringt Vor- und Nachteile für die Stadt. Bürgermeister Wolfgang Fischer im Interview:
Während der Pressekonferenz zur Inbetriebnahme des Impfzentrums in Olsberg, trägt Bürgermeister Wolfgang Fischer fast durchgängig seine Maske – nur für ein Statement nimmt er sie kurz ab, weil der Abstand zu den Pressevertretern ohnehin groß genug ist: „Wir haben, als es um das Impfzentrum im Hochsauerlandkreis ging, nicht lange gefackelt und unsere Unterstützung angeboten“, sagt er. Jetzt, wo die Konzerthalle in Olsberg das Impfzentrum für den gesamten HSK beherbergt, gibt es für die Stadt einige offene Fragen – und viele Lösungsansätze, wie Wolfgang Fischer im Interview erklärt.
Wie ist die Bewerbung, um das Impfzentrum nach Olsberg zu holen, abgelaufen?
Wolfgang Fischer: Das war nicht kompliziert. Wir haben diese Konzerthalle hier, die so viele Vorteile bietet, die der Landrat Dr. Karl Schneider alle schon von verschiedenen Veranstaltungen kennt. Ich habe also kein Bewerbungsschreiben in dem Sinne abgegeben, sondern einfach nur angeboten, die Konzerthalle zur Verfügung zu stellen.
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Olsberg liegt in der Mitte vom Altkreis Brilon und Meschede, es hat eine gute Infrastruktur, ausreichend Parkplätze und ist mit der Bahn und über die Autobahn sehr gut zu erreichen. Wir haben hier außerdem eine tolle Mannschaft gehabt, um das Vorhaben, hier ein Impfzentrum aufzubauen, umzusetzen. Der Landrat hat meinen Vorschlag also aufgenommen und der Hochsauerlandkreis hat sich letztlich dazu entschieden, die Konzerthalle zu nutzen.
Wie kamen Sie direkt auf die Idee, das Impfzentrum nach Olsberg zu holen?
Es war klar, seit Pandemiebeginn, dass spätestens 2021 in Deutschland geimpft werden muss, sobald ein Impfstoff zugelassen ist. Es war ebenfalls schnell klar, dass pro Kreis nur ein Zentrum eingerichtet wird. Ich war einfach schnell mit meinem Vorschlag zur Hand, auch, wenn ich einige Dinge erst abklären musste. So habe ich zuerst mit dem Vorstand der Olsberger Schützen gesprochen, die ja normalerweise in dieser Halle feiern. Nachdem ich das Okay hatte, habe ich mit dem Schützenverein in Bigge gesprochen, denn in dieser Halle finden jetzt unsere Rats- und Ausschusssitzungen statt. Auch Blutspendetermine und andere Veranstaltungen werden dorthin verlegt. Als ich die Zusagen hatte – denn wenn man so etwas macht, macht man es richtig, habe ich dem Hochsauerlandkreis also das Angebot gemacht.
Was gab es für die Stadt Olsberg zu organisieren?
Natürlich waren wir auch an der Organisation beteiligt. Federführend war Marc Heines vom Katastrophenschutz des HSK, aber die Fachabteilung des Kreises hat eng mit unseren Mitarbeitern zusammengearbeitet. Wir haben zum Beispiel beratend zur Seite gestanden, wenn man bestimmte Orte brauchte, wie das Catering für die Mitarbeiter im Zentrum. Wir haben also Tipps gegeben, wie man manche Dinge am besten aufbauen kann.
Wie waren die Rückmeldungen aus der Olsberger Bürgerschaft und Politik?
Da gab es keine Diskussionen, sondern nur positive Kommentare.
Welche Vorteile bietet das Impfzentrum in Olsberg der Stadt? Für den Einzelhandel beispielsweise dürfte es vorteilhaft sein, wenn im Sommer viele Menschen aus dem HSK zum Impfen kommen und dann später durch die Stadt laufen.
Es mag sein, dass es bestimmte Synergien mit sich bringt. Aber diese Gedanken hatte ich nicht an erster Stelle, nein!
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Das war nicht mein erster Ansatz. Trotzdem ist es ein schöner Gedanke, dass viele jetzt Olsberg nach dem Umbau in der Kernstadt kennenlernen. Eine Stadt, die sie so lange nicht mehr gesehen haben.
Als Nachteil wurden schon die fehlenden Parkplätze bemängelt.
Natürlich werden im unmittelbaren Umfeld Parkplätze wegfallen. Aber wir bieten zahlreiche kostenfreie Parkplätze in der Stadt an. Vielleicht muss man mal ein paar Meter weiter zu seinem Ziel laufen, aber das sollte meiner Meinung nach wirklich nicht das Problem sein.
Was ist, wenn es im Sommer wieder Kulturveranstaltungen geben kann? Wo werden diese jetzt stattfinden, wenn die Konzerthalle belegt ist?
Das kann ich noch nicht sagen, wir sind mit den Veranstaltern in verschiedenen Gesprächen. Ich bin aber sicher, dass wir Lösungen finden.