Brilon. Eltern aus Brilon reagieren zwiegespalten auf den Corona-Lockdown und Digitalunterricht. Wieso einige von ihnen so wütend sind:
Der Lockdown verlangt gerade Eltern viel ab – durch das Aussetzen der Präsenzpflicht in den Schulen ist abermals Homeschooling für Familien in Brilon angesagt. Wie die Eltern reagieren:
Nicole Glade aus Brilon bleibt trotz Lockdown positiv. „Der Lockdown ab März 2020 war wesentlich länger und es war zu schaffen. Jetzt handelt es sich um ein paar Tage“ Da die Grundschule gut organisiert sei und es nicht zuviel sei, was es täglich zu erledigen gelte, sehe sie es als keine große Herausforderung. „Es macht sogar Spaß. Der Große erledigt sein Homeschooling weitestgehend alleine und mit dem Mittleren macht es sogar Freude! Ich bin froh, dass es so läuft, denn dann können wir Heilig Abend mit einem besseren Gefühl mit Großeltern feiern.“
„Warum bekommt das unser Schulministerium in neun Monaten nicht hin?“
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Kathrin Ströthoff aus Petersborn-Gudenhagen ist anderer Meinung: „Meiner Meinung nach hat die Schulpolitik in der Lockdown-Phase versagt. Seit 13. März – neun Monaten – hätten wir vernünftige Lösungen finden können, stattdessen wird immer nur abgewartet und gehofft, dass die Fallzahlen zurückgehen.“ Onlineunterricht, verschiedene Plattformen, bei denen die Kinder den Lehrer sehen, hätte man organisieren können, die Lehrer hätten in der Lockdown-Phase alle zu Schulungen und Fortbildungen gehen können, damit sie auch online unterrichten könnten, sagt sie. „Ich bin Mutter und mein Beruf ist Hebamme, ich habe Pädagogik nicht studiert und sehe mich auch nicht berufen, meinem Kind diese Schulsachen beizubringen. Ich unterstütze natürlich gerne bei Fragen oder Vokabelkontrolle, aber irgendwo ist irgendwann eine Grenze.“ An den Universitäten, an die ein Kind von ihr geht, sei alles ganz schnell organisiert worden. „Warum bekommt das unser Schulministerium in neun Monaten nicht hin?“
„Wir haben zwei Kinder die befreit sind, weil sie im 8. Schuljahr sind. Dann haben wir zwei, die morgen nochmal gehen werden und dann laut Empfehlung der Schule Zuhause bleiben sollen“, erzählt Andre Ventrone. „Die Kita Kids haben wir schon draußen gelassen, damit die Kita sich um die Notfälle kümmern kann.“