Brilon. Der Lockdown im Weihnachtsgeschäft trifft den Einzelhandel in Brilon hart – wo es jetzt Sonderöffnungszeiten und Angebote gibt:
Der Corona-Lockdown trifft den Einzelhandel in Brilon hart. Gestern entschied die Bundesregierung, dass der Einzelhandel mitten im laufenden Weihnachtsgeschäft schließen muss. Viele Briloner Geschäfte reagieren mit verlängerten Öffnungszeiten.
„Wir können uns damit trösten, dass wir bis Mittwoch noch weitermachen dürfen. Allerdings hätte ein Lockdown, der kommenden Samstag begonnen hätte, uns noch mehr durch die schwierige Zeit geholfen“, sagt Stefan Scharfenbaum, Geschäftsinhaber der Briloner Schatzkiste und Gewerbevereinsvorsitzender. Gestern habe sich der Gewerbeverein Prima Brilon schon kurz geschlossen, Mails herumgeschickt.
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Der Appell: Die Öffnungszeiten auf 9 bis 20 Uhr zu verlängern. „Da macht fast jedes Inhabergeführte Geschäft mit“, sagt Stefan Scharfenbaum. Tatsächlich sind einige der Ladenlokale schon am Sonntag in den Sozialen Medien mit schnellen Statements vertreten. Bücher Podszun postet bei Instagram etwa, dass sie in den nächsten Tagen vor dem Lockdown bis 20 Uhr durchgängig geöffnet haben werden. „Zu Ihrer Sicherheit, nutzen Sie frequenzarme Zeiten“, appelliert Mehr als Schlappen bei Facebook. Auch dieses Ladenlokal hat durchgängig geöffnet.
Schlangenbildung in der Fußgängerzone
Viele folgen dem Appell. Vor manchen Läden wie dem Haarsalon für Männer in der Bahnhofstraße, dem Juwelier Becker oder Bücher Podszun bilden sich Schlangen. Auch in der Schatzkiste ist einiges los. Das Telefon klingelt fast ohne Pause. Viele geben letzte Bestellungen auf. Stefan Scharfenbaum erwartet gezieltes Einkaufsverhalten: „Die Leute gehen jetzt los und suchen gezielt die letzten Geschenke zusammen, Bummeln wird wahrscheinlich erstmal keiner hier.“
Er sieht die größte Schwierigkeit in der Tatsache, dass die Hochsaison des Einzelhandels jetzt plötzlich gekappt wird – und die folgende Zeit im Januar und Februar eher ruhig werde.
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„Nach dem letzten Lockdown gab es zusätzlich Anlaufschwierigkeiten. Und nach Weihnachten kaufen die meisten ohnehin weniger Spiel- oder Elektrowaren – der Januar ist naturgemäß eher ruhig. Für diese Zeit erarbeiten wir eigentlich in der Weihnachtszeit unsere Rückendeckung.“ Verschiebt sich der Lockdown nach hinten, werde die Situation nur umso dramatischer. Zwar kündigt der Bund weitere Soforthilfen für die Fixkosten an, aber Stefan Scharfenbaum bezweifelt, dass das Geld schnell da sein wird.
Eindringliches Statement an die Briloner
In den Sozialen Medien verbreitet er ein eindringliches Statement. „Wir „lockdownen“ mal wieder. Fast könnte man ja denken, wir hätten langsam Übung in diesen Dingen. Allerdings ist das nicht ganz so. Mit Abholservice an der Ladentür oder Lieferdienst bis an die Haustür haben wir mittlerweile unsere Erfahrung. Aber wie wird es weitergehen?“ Was werde aus der Heimatstadt mit den gemütlichen Fachwerkhäusern und den kleinen, Inhabergeführten Ladenlokalen?
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Und weiter: „Wie Deine Heimat in den nächsten Jahren aussieht hast Du und jeder einzelne von uns jetzt in der Hand. Bestellt jetzt Eurer Weihnachtsgeschenke bei Eurem Händler vor Ort. Eure Geschäftsleute in Brilon beraten Euch und sind für Euch da! Vielleicht gibt es das ein oder andere Teil nicht mehr, aber es gibt Alternativen.“ Der Onlinehandel werde in den nächsten Tagen zusammenbrechen, weil die Paketdienste nicht mehr alles ausliefern könnten. „Euer Einzelhändler vor Ort, in deinem Brilon, bringt dir die Ware auf Wunsch auch bis vor die Haustür.“
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In den nächsten Tagen wird die WESTFALENPOST wieder eine Liste veröffentlichen, welche Onlineservices die lokalen Geschäfte anbieten werden.