Brilon/Marsberg. Ein Projektteam hat Entwicklungsmöglichkeiten skizziert, über die Bürger bis zum 13.12. online mitdiskutieren können.

Wie soll der Naturpark Diemelsee in zehn Jahren aussehen? Der Naturparkplan, der diese Frage beantworten soll, ist kein bloßes Projekt der Gremien, sondern auch aller interessierten Bürger. Einige haben schon die Möglichkeit genutzt, sich online einzubringen, erläuterte Christian Rast vom Projektteam bei der Sitzung der Verbandsversammlung.

Noch bis zum 13. Dezember besteht die Möglichkeit, bei einer Umfrage auf www.naturpark-diemelsee.de über Ziele und Projekte zu diskutieren.

Naturparke sollen „Vorbildlandschaften“ sein. Dabei kommen vier Säulen zusammen: Stark stand der Naturpark Diemelsee bei seiner jüngsten Zertifizierung 2017 in Sachen „Nachhaltiger Tourismus und Erholung“ da, auch bei „Umweltbildung und Kommunikation“.

Auch interessant

Mittlere Punktzahlen gab es bei „Nachhaltige Regionalentwicklung“ sowie „Naturschutz und Landschaftspflege“, erläuterte Christian Rast von der ift Freizeit- und Tourismusberatung aus Köln – er bildet mit Martina Hoff vom Landschaftsarchitekturbüro Hoff aus Essen und Jens Steinhoff vom Institut für Regionalentwicklung aus Marl das Projektteam.

Entwicklungspfade vorgeschlagen

In ersten Analysen, Lenkungs- und Expertenrunden wurden Ziele und Pfade zu diesen formuliert – nun können die Bürger sagen, wie wichtig sie diese finden, und eigene Vorschläge machen. Sieben dieser „Entwicklungspfade“ stellte Rast kurz vor: So geht es etwa um die nachhaltige Entwicklung von Freizeit-Aktivitäten an der frischen Luft, also eine Stärkung von Ganzjahres-, Wander- und Radangeboten.

Im Bereich des Naturschutzes ist ein „Modellwald Naturpark Diemelsee“ angedacht, der angesichts der jüngsten Schädigungen des Waldes Klimaresistenz und Biodiversität gewährleisten soll. Ein Weg könnte auch die Entwicklung weiterer Naturschutzprojekte sein, die über einen Biotopverbund Arten angesichts des Klimawandels das Ausweichen in höhere Lagen ermöglichen. Wie Umweltbildung gefördert werden kann, ist eine weitere Frage – dazu gehöre, wo smarte Technologien helfen können und wo bewusst auf sie verzichtet werden solle, erläuterte Rast.

Auch interessant

Um den Naturpark ins Bewusstsein der Menschen zu bringen, wären „Schaufensterangebote“ denkbar, also etwa die Bewerbung regionaler Produkte und mehr Naturerlebnisse. Auch die Stärkung klimafreundlicher Verkehrsmittel zählt zu den vorgeschlagenen Entwicklungspfaden. Und letztlich eine bessere Besucherlenkung und Barrierefreiheit, um die Angebote im Naturpark besser erlebbar zu machen.

Auf naturpark-diemelsee.de finden sich ein Video, das Ziele und Wege näher erläutert, sowie die Befragung, in der Interessierte sie bewerten und weitere Vorschläge machen können. Ab 21. Dezember stehen dort auch die Ergebnisse online, um Feedback wird gebeten. Wer mag, kann Kontaktdaten angeben, um zu den sich anschließenden Fachkonferenzen eingeladen zu werden. Ansonsten wird über diese auch ab Mitte Januar informiert. Fertig sein soll der Naturparkplan im Herbst.

Auch interessant

Der Naturpark Diemelsee stellt im Frühjahr einen Stellvertretenden Geschäftsführer ein: Das dient der Vorbereitung auf die Nachfolge von Dieter Pollack, der Anfang 2022 in den Ruhestand geht. Derzeit finden Vorstellungsgespräche statt.