Hochsauerlandkreis. In ganz NRW sollen künftig im Rettungsdienst auch Telenotärzte eingesetzt werden. Im HSK wird geplant, wie dieses Vorhaben umgesetzt werden kann.

In Zukunft könnten im HSK Telenotärzte zum Einsatz kommen. Das Land Nordrhein-Westfalen plant die flächendeckende Einführung eines Telenotarzt-Systems in NRW. Deshalb hat sich jetzt der Gesundheits- und Sozialausschuss mit dem Thema beschäftigt.

Ziel: Landesweites Telenotarzt-System

Ziel ist es, dass bis Ende 2022 in jedem Regierungsbezirk mindestens ein Telenotarzt-System den Regelbetrieb aufnehmen soll. Ein Grund für dieses Vorhaben ist, dass es gerade im ländlichen Raum immer schwierig wird, Notärzte für den Rettungsdienst zu gewinnen. Da man davon ausgeht, dass nicht jeder Rettungsdienst-Träger eine eigene Telefonnotrufzentrale benötigt, sollen die Kommunen bei der Einführung von Telenotarzt-Systemen kooperieren. Das geht aus der Verwaltungsvorlage für den Ausschuss hervor.

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Regionale Kooperation

Bereits jetzt gibt eine regionale Zusammenarbeit im Rettungsdienst-Bereich: Vor etwa sieben Jahren wurde ein Arbeitskreis gegründet, der sich etwa zweimal im Jahr mit grundsätzlichen Fragen der rettungsdienstlichen und notärztlichen Versorgung beschäftigt. Außerdem arbeiten die Kreise Siegen-Wittgenstein, Olpe und HSK beim Aufbau der technischen Verbundleitstelle eng zusammen. Deshalb wollen der HSK, Olpe, Siegen-Wittgenstein sowie der MK und der Oberbergische Kreis, der ebenfalls in den Arbeitskreis eingebunden ist, bei der Einführung eines Telenotarztsystems kooperieren.

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So funktioniert der Tele-Einsatz

Betont wird von Seiten der Verwaltung, dass der Telenotarzt den Notarzt im Einsatz nicht ersetzen solle. Das Telenotarzt-System ermögliche es aber einem ausgebildeten Notarzt, der sich z.B. in einer Leitstelle aufhält, sich über Video in den Rettungswagen am Einsatzort zuzuschalten. So könnte das vor Ort tätige Rettungsdienstpersonal angeleitet und unterstützt werden. Zu diesem Zweck können dem Telenotarzt über Funkverbindung benötigte Daten und Messwerte oder auch Fotos übermittelt werden. Außerdem könnte der Telenotarzt den Transport vom Unfallort ins Krankenhaus oder die Verlegung von Notfallpatienten aus heimischen in entferntere Krankenhäuser begleiten.

Medikamentengabe anordnen

Möglich sei es zum Beispiel auf diesem Weg bestimmte medizinische Maßnahmen oder Medikamentengaben anzuordnen. Erwartet wird, dass sich durch den Einsatz von Telenotärzten das sogenannte „therapiefreie Intervall“ verkürze und die Notarzt-Quote verringert werden könne. Nachdem das Berufsbild des Notfallsanitäters erfolgreich eingeführt worden sei, verspreche man sich auch durch die Einführung des Telenotarztsystems eine weitere qualitative Verbesserung der rettungsdienstlichen Leistungen.

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Die Verwaltung wird den Gesundheits- und Sozialausschuss weiter über die Planungen informieren. Die Entscheidung, ob eine solche Trägergemeinschaft gegründet werden soll, würde dann am Ende der Kreistag treffen.