Brilon. Wegen der Corona-Pandemie geht auch die Partnerschaftsvereinigung Brilon neue Wege, um den Kontakt zu den Partnerstädten aufrecht zu erhalten.

Eine Städtepartnerschaft lebt vom persönlichen Kontakt. Das macht es in Zeiten wie diesen schwierig. Doch die Partnerschaftsvereinigung für Internationale Beziehungen in Brilon hat jetzt einen Weg gefunden, sich trotz der Corona-Pandemie und zweitem Lockdown zumindest virtuell zu treffen und gemeinsam anzustoßen.

Am PC gemeinsam das Glas erheben

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Gaby Rehm-Zillikens, 1. Vorsitzende der Partnerschaftsvereinigung, fällt in Zusammenhang mit diesem Treffen ein gängiges Klischee ein: Der Schotte, der mit einer Kerze vor einem Spiegel sitzend den 2. Advent feiert. Sie sagt: „Zwölf Personen – darunter auch der Briloner Bürgermeister Bartsch- die am Bildschirm ihres PC gemeinsam das Glas erheben, machen gewissermaßen auch aus der Not eine Tugend und treffen sich zu einem virtuellen Wiedersehen.“

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Begrüßt wurden die Teilnehmer aus Hesdin, Brilon und Heusden-Zolder von Bürgermeister Dr. Christof Bartsch. Er schickte virtuelle Grüße aus Brilon in die Partnerstädte. Er bedauerte, dass so viele Aktivitäten in diesem Jahr ins Wasser gefallen seien und verwies auf die Schnade und das Schützenfest im nächsten Jahr.

Hoffnung auf nächstes Jahr

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Quasi als kleines Trostpflaster für die ausgerechnet im Jubiläumsjahr ausgefallenen Begegnungen wurde an alle Partnerstädte der vierte Band des zum 800-jährigen Bestehen der Stadt herausgegebenen Buchwerkes geschickt. Die Vorsitzenden der Komitees aus den Partnerstädten machten deutlich, dass sie den ausgefallenen Besuch, „der ja seit ewig schon fester Bestandteil des Programms ist, auf Fälle im nächsten Jahr nachholen“ möchten. Hoffentlich also gute Aussichten: Darauf wurde noch einmal gemeinsam angestoßen, bevor sich die Teilnehmer im weiteren Verlauf des fast einstündigen digitalen Treffens über ihre Erfahrungen und Empfindungen in der Corona-Pandemie ausgetauscht haben.

Kontakte knüpfen, Austausch pflegen

Die Partnerschaftsvereinigung für internationale Beziehungen Brilon e.V. wurde im Jahr 1965 gegründet und setzt sich seitdem dafür ein, die internationalen Kontakte der Stadt Brilon zu pflegen und zu erweitern.

In erster Linie gehören hierzu die internationalen Partnerschaften zu den Partnerstädten in Frankreich (Hesdin), Belgien (Heusden-Zolder) und Schottland (Thurso) den Bürgern bewusst zu machen, Kontakte herzustellen und den Austausch zu pflegen. Ganz besondere Events und Höhepunkte des kulturellen Austauschs sind die Treffen mit den Partnerstädten, die u.a. auf Schüleraustauschebene oder aber in Form von Bürgerreisen durchgeführt werden.

Weitere Aktivitäten sind internationale Filmabende, Konzerte oder auch Kochabende. Ein weiterer Baustein unseres Vereins ist die Vernetzung zwischen der sehr international geprägten Wirtschaft Brilons sowie den Partnerschaftsvereinigungen des Hochsauerlandkreises. Ziel ist es Synergien zu schaffen und gemeinsame Projekte erfolgreich umzusetzen.

Französische Freunde: „Es belastet uns“

Gaby Rehm-Zillikens berichtet, wie sich der zweite Lockdown in den europäischen Partnerstädten auswirkt: „Für das Leben unserer französischen Freunde bedeutet das, dass das Verlassen des Hauses wieder nur aus wichtigem Anlass erlaubt ist und man sich den Grund seines Ausgangs schriftlich attestieren muss. Restaurants und Cafés sind, wie bei uns, geschlossen.“ Private Treffen sind auch in den Partnerstädten auf wenige Personen aus zwei Haushalten beschränkt. Einer der französischen Teilnehmer sprach aus, was alle empfanden: „Ca devient lourd. Es belastet uns“.

So erleben die Menschen in den Partnerstädten die Pandemie

Deutlich sei geworden, dass die Situationen überall ganz ähnlich sind. Aber was bedeutet das im konkreten Fall, und ganz besonders im Hinblick auf Weihnachten? Ist es möglich, die Kinder und Enkel zu besuchen? Die Vorsitzende der Partnerschaftsvereinigung erzählt: „Zu diesen Fragen hatten alle etwas zu berichten: Einige werden zu zweit feiern, ihre Familien nur draußen beim Spaziergang treffen, manche feiern mit den Kindern, sofern sie nicht im Ausland leben. Allen war anzumerken: Dieses Fest wird anders!“

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Einhellige Meinung aller Teilnehmer sei auf jeden Fall: „Gut, dass es die Möglichkeiten virtueller Begegnungen gibt.“ Und dementsprechend sei es nicht verwunderlich, dass am Ende des geselligen Austausches das Zuprosten gar kein Ende nehmen wollte. Doch schließlich hieß es für alle: „Au revoir! Auf Wiedersehen.“ Ein weiteres Treffen ist für Mitte Dezember geplant.