Brilon. Kunden und Händler befürchten durch die Corona-Regeln Einkaufs-Chaos. Was die Supermärkte in Brilon jetzt zum sicheren Weihnachtseinkauf raten:

Die neue Corona-Schutzverordnung trifft den Einzelhandel – auch größere Geschäfte wie Supermärkte. Manche Supermärkte befürchten Chaos und Warteschlangen – besonders an den Weihnachtsfeiertagen. Wir haben bei einigen Märkten in Brilon nachgehakt, wie sie Chaos vermeiden wollen und wie man jetzt am besten seinen Weihnachtseinkauf plant.

Wieviele Quadratmeter misst Ihre Filiale in Brilon? Wieviele Kunden dürfen dort im Zuge der Corona-Maßnahmen gleichzeitig einkaufen? Es heißt ja: Eine Person pro 20 Quadratmetern Verkaufsfläche ab 800 Quadratmetern Filialgröße. Vor welche Herausforderungen stellt das die Supermärkte?

Die Lidl-Filiale in Brilon ist rund 1000 Quadratmeter groß, gibt Isabel Lehmann von der Pressestelle an. Nach der aktuellen Regelung sei derzeit bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche ein Kunde pro 10 Quadratmeter und zusätzlich ab 801 Quadratmeter ein Kunde pro 20 Quadratmeter zugelassen. Das heißt, dass in einem Geschäft mit 1.000 Quadratmetern Verkaufsfläche 90 Kunden gleichzeitig einkaufen dürfen.

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„Zum Vergleich: Bislang waren bei einer Verkaufsfläche von 1000 Quadratmetern 100 Kunden gleichzeitig zugelassen“, erklärt Isabel Lehmann. Der Unterschied ist also nicht sehr gewaltig.

„Die Verkaufsfläche der Netto-Filiale beträgt ca. 500 Quadratmeter. Wir halten uns immer an die jeweils gültigen Vorgaben zur Kundenbegrenzung im Einzelhandel“, sagt Christina Stylianou, Leiterin Unternehmenskommunikation von Netto Marken-Discount. Grundsätzlich gelte: In hochfrequentierten Filialen werde der Einlass über Einlasskontrollen oder ein Ampelsystem geregelt. „Am Eingang unserer Filialen weisen wir unsere Kunden mit Plakaten auf die Maskenpflicht beim Einkauf hin. In unseren Filialen achten wir darauf, die Einhaltung des Mindestabstands zu gewährleisten.“ In allen Netto-Filialen würden Kunden und Filial-Kollegen bestmöglich geschützt – vor allem durch den Hygieneschutz an den Kassen, den Aufklebern am Boden oder Hinweisschilder.

Einkaufswagen als wichtige Hygienemaßnahme

„Um die maximal zulässige Anzahl an Kunden einzuhalten, bitten wir unsere Kunden in Brilon einen Einkaufswagen zu nutzen. Das macht es für alle einfacher, den sicheren Abstand zu wahren. Und auch für unsere Marktmitarbeiter vereinfacht es den Überblick, wenn wir nur so viele Einkaufswagen ausgeben, wie sich Kunden im Markt gleichzeitig aufhalten können“, erklärt Christian Salmen, Aldi-Sprecher.

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Wo nötig, weisen in den Filialen zusätzlich auch eigene Mitarbeiter (oder in Einzelfällen auch externe Sicherheitsdienstleister) auf diese Regelungen hin. Dieselbe Maßnahme ergreift auch der Markant-Markt in Brilon: „Die bereits in allen unseren Märkten eingeführte Einkaufswagenpflicht besteht weiterhin und wird an die neuen behördlichen Anforderungen angepasst. Das bedeutet, wir stellen unseren Kunden eine entsprechend der jeweiligen Verkaufsfläche in den Märkten erneut angepasste, begrenzte Anzahl an Einkaufswagen zur Verfügung“, erklärt Martina Monsees, Sprecherin der Bünting-Gruppe. Die Maßnahme diene dem Schutz von Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen. Der Einkaufswagen helfe einerseits dabei, beispielsweise an der Kasse den richtigen Abstand zu anderen Kunden zu wahren, unterstützt auf der anderen Seite aber auch die Zugangsregelung zum Markt.

Müssen Kunden vor der Tür warten, bis die Anzahl der Kundenerlaubt, dass der nächste eingelassen werden darf? Werden Warteschlangen erwartet?

„Die Sicherheit und Gesundheit unserer Kunden und Mitarbeiter stehen an erster Stelle“, sagt Lidl-Sprecherin Isabel Lehmann. Der Discounter setze die behördlichen Vorgaben zur Begrenzung der Personenanzahl in seinen Filialen unter anderem durch eine Reduzierung der Einkaufswagen im Verhältnis zur jeweiligen Verkaufsfläche um.

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„Zudem werden wir perspektivisch abhängig von der Kundenfrequenz an einzelnen Standorten Kundenampeln als technische Lösung für die Zutrittskontrolle installieren. Bei eventuellen Warteschlangen vor den Filialen werden Bodenmarkierungen unsere Kunden daran erinnern, die Abstandsregeln einzuhalten“, erklärt Isabel Lehmann.

Weihnachten und der Kundenansturm

Martina Monsees, Sprecherin der Bünting-Gruppe, die für Markant zuständig ist, sagt: „Für verkaufsintensivere Tage haben wir weitere Sicherheitsvorkehrungen in Form von zusätzlich einsetzbaren Mitarbeitern getroffen.“ Um der Bildung von Warteschlangen entgegenzuwirken, appelliert sie an die Eigenverantwortung der Kunden und halten dazu an, die Einkäufe auf möglichst wenige Tage in der Woche zu reduzieren.

An Weihnachten wird ein besonderer Kundenansturm erwartet. Wie wollen Sie darauf reagieren?

Christian Salmen von Aldi betont: „Wie auch schon zur Osterzeit bitten wir unsere Kunden darum, gerade vor den Feiertagen entzerrt einzukaufen. Ein Großteil unserer Märkte hat 14 Stunden am Tag von 7 bis 21 Uhr geöffnet. Wir sind uns sicher, dass wir unseren Kunden so auch vor den Feiertagen einen schnellen und einfachen Einkauf ermöglichen können.“ Sollten weitere Maßnahmen nötig sein, wolle Aldi kurzfristig reagieren.

„Grundsätzlich appellieren wir an jeden Einzelnen, verantwortungsvoll mit der Situation und rücksichtsvoll miteinander umzugehen“, sagt Lidl-Sprecherin Isabel Lehmann. „Wir bitten unsere Kunden im Hinblick auf die Weihnachtszeit, ihre Einkäufe auf die gesamten Öffnungszeiten und gegebenenfalls auf mehrere Tage zu verteilen, um einen großen Kundenandrang vor und in unseren Filialen zu vermeiden und die Einhaltung des Sicherheitsabstands sicherzustellen.“

„Grundsätzlich empfehlen wir den Kunden, frühzeitig mit den Weihnachtseinkaufen zu beginnen, sofern das möglich ist“, sagt auch REWE-Sprecher Andreas Krämer.

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