Hochsauerlandkreis. In NRW gab es vergangenes Jahr 124 Todesfälle aufgrund einer HIV-Infizierung – auch aus dem HSK. Die Fallzahlen aus der Region im Überblick:
HIV bleibt auch nach fast 40 Jahren eine gefährliche Krankheit. In NRW starben 2009 124 Personen an dem Virus. 2018 waren es immerhin noch 80. Die Zahl sank dann nochmals im vergangenen Jahr auf 73. Der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (kurz IT-NRW) hat Zahlen auf Kreisebene bereitgestellt. So sah die HIV-Entwicklung in den vergangenen Jahren im HSK aus:
Im Regierungsbezirk Arnsberg gab es 2017 insgesamt 19 Menschen, die an den Folgen einer HIV-Erkrankung gestorben waren. Im Hochsauerlandkreis gab es keinen.
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Das änderte sich im Folgejahr 2018, wo es einen Todesfall gab in Verbindung mit der Krankheit. Damals gab es im Regierungsbezirk Arnsberg nur noch 15 Sterbefälle. Im vergangenen Jahr stieg der Wert leicht auf 16 an. Wieder war auch eine Person aus dem HSK unter den Toten.
Bessere Behandlungsmethoden für HIV
„Mittlerweile gibt es Behandlungsmethoden, die zu einem Stillstand des Leidens mit der Krankheit führen, was mit einer besseren Überlebensprognose verbunden ist“, erklärt Dr. Hans-Heiner Decker, Bezirksleiter der Kassenärztlichen Vereinigung, „Vielleicht sind die Leute aber in den letzten Jahren auch vorsichtiger geworden.“ Seiner Erfahrung nach spielt HIV nicht mehr eine so große Rolle, wie es noch vor Jahren der Fall war. Nur vereinzelt gibt es Fälle, weil viele auch in speziellen Kliniken, wie in Dortmund, behandelt werden. „Das ist nicht preiswert, aber es hilft definitiv“, so der Mediziner.
HIV ist eine Abkürzung und bedeutet „Humanes Immundefizienz-Virus“. Das bedeutet übersetzt: menschliches Abwehrschwäche-Virus. HIV schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte, die auch Immunsystem genannt werden.
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Ohne Behandlung kann der Körper eindringende Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren nicht mehr bekämpfen. Im schlimmsten Fall treten dann bestimmte lebensbedrohliche Erkrankungen auf, zum Beispiel schwere Lungenentzündungen. Dann spricht man von Aids. HIV-Medikamente unterdrücken das Virus im Körper und verhindern damit den Ausbruch von Aids. Menschen mit HIV können so gut und länger leben.
87 Prozent der Verstorbenen sind Männer
Das durchschnittliche Sterbealter der infolge einer HIV-Krankheit Gestorbenen in NRW lag 2019 bei 59,9 Jahren (Männer: 61,2; Frauen: 50,6 Jahre). Im Jahr 2009 hatte das durchschnittliche Sterbealter der AIDS-Toten noch bei 49,5 (Männer: 50,3; Frauen: 48,8) Jahren gelegen.
87 Prozent der Verstorbenen sind Männer. „HIV wird auch oft durch Heroinkonsum induziert. Männer sind davon häufiger abhängig“, sagt Dr. Decker.
Die Statistiker weisen darauf hin, dass es sich bei den genannten Zahlen um eine nachweisbare Untergrenze handelt, da eine HIV-Erkrankung bei der Ausstellung der Todesbescheinigung nicht immer bekannt ist.
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