Winterberg. Gesundheitsminister Laumann hat die Skisaison im Sauerland für den Dezember abgesagt. Winterbergs Bürgermeister: Verkürzung der Skisaison bitter.

Was über Tage Spekulation war, ist seit Montagmittag Gewissheit: Nach Angaben von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann müssen Skilifte entsprechend der neuen Coronaschutz-Verordnung geschlossen bleiben. Die Verordnung ist vorerst bis zum 20. Dezember gültig. Laumann machte aber wenig Hoffnung, dass die Liftbetreiber danach öffnen können: „Dass die Zahlen nach dem 20. Dezember so sind, dass wir das über die Weihnachtstage ändern, da ist meine Hoffnung nicht so groß“, sagte er.

Schon zuvor hatte eine Verkürzung der Skisaison wegen der Corona-Pandemie im Hochsauerland Sorgen bereitet. Vor dem Hintergrund des Infektionsschutzes müsste man das zwar akzeptieren, „aber das ist schon bitter“, sagte der Bürgermeister des Wintersport-Orts Winterberg, Michael Beckmann (CDU), in WDR 5 am Montagmorgen.

Seit Mai habe die Stadt sich auf die neue Saison vorbereitet und umfangreiche Schutzmaßnahmen ergriffen. So setze man zum Beispiel auf Online-Tickets, um Anstehzeiten zu verringern. Auf Hütten seien für sechsstellige Summen Lüftungsanlagen installiert worden. „Unser Credo war: Besser eine schlechte Saison wie gar keine Saison.“

NRW prüft Aussetzung der Skibetriebs bis 10. Januar

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Ministerpräsident Armin Laschet hatte am Sonntag im Deutschlandfunk angekündigt, es werde geprüft, ob der Skibetrieb in Nordrhein-Westfalen bis zum 10. Januar ausgesetzt werde . Das würde die Stadt hart treffen. Bürgermeister Beckmann betonte, dass nicht nur der Tourismus, sondern auch die Gastronomie und der Handel vor Ort von den Gästen abhingen. „Wir sind ein Exot in Nordrhein-Westfalen: Ich glaube, wir sind die einzige Stadt, die so vom Tourismus abhängt.“

Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann: „Je später wir in die Saison kommen, desto schwieriger wird es natürlich, noch einen wirtschaftlichen Skibetrieb zu fahren“.
Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann: „Je später wir in die Saison kommen, desto schwieriger wird es natürlich, noch einen wirtschaftlichen Skibetrieb zu fahren“. © WTW | WTW

Sollte die Saison erst Mitte Januar oder sogar noch später beginnen können, wäre das eine finanzielle Last für Winterberg. „Je später wir in die Saison kommen, desto schwieriger wird es natürlich, noch einen wirtschaftlichen Skibetrieb zu fahren“, sagte Beckmann. Der Kommunalpolitiker schrieb Laschet eine Email. „Ich hoffe, dass er sich mal meldet.“

Ausfall der Ski-Saison? Wintersport-Tourismus braucht Planbarkeit und Hilfen

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Bereits am Sonntag hatte Beckmann der Deutschen Presse-Agentur gesagt: „Ich freue mich über den Anruf von Herrn Laschet, um über die von ihm angesprochenen vorbildlichen Lösungen zu sprechen - wir stehen dafür bereit.“ Den Beteiligten des Winter-Tourismus inklusive des Einzelhandels in der Region gehe es um Planbarkeit und finanzielle Hilfen - falls es wirklich keine Ski-Saison geben sollte. (dpa)