Winterberg. Lockdown in den Niederlanden mit Empfehlung: Verzicht von Auslandsreisen bis mindestens Mitte Januar. Ist die Skisaison in Winterberg zu retten?
Während in Deutschland seit November ein Corona -Teil-Lockdown herrscht, gibt es diesen in den Niederlanden bereits seit Mitte Oktober. Die Regeln im 17-Millionen-Einwohner-Land wurden vor zwei Wochen verschärft. Nun gibt es zwar ein paar Erleichterungen, allerdings soll der Lockdown light wohl noch mindestens bis zur ersten Januar-Hälfte des nächsten Jahres gelten. Bis dahin wird auch von Auslandsreisen abgeraten. Gerade die sind aber für die Urlaubsregion Winterberg wichtig. Hat die Tourismusbranche jetzt schon kalte Füße mit Blick auf die kommende Wintersaison , wenn so viele Gäste fehlen werden?
Blick auf Beschlüsse der Bundesregierung und der Länderchefs
„Die Lage ist derzeit so unsicher, dass wir weder kalte Füße noch Schweißperlen auf der Stirn bekommen. Die Zeit wird aber sicher nicht unbeschwert werden“, sagt Winfried Borgmann von der Winterberg Touristik und Wirtschaft. Vieles hänge davon ab, was die Regierung kommende Woche beschließt, wenn die Vertreter der Bundesländer erneut treffen, um eine Zwischenbilanz zum Lockdown light zu ziehen. Ein erster Versuch scheiterte in dieser Woche. „Wir sind sehr gespannt auf die Ergebnisse dieser Gespräche“, sagt Borgmann. Die Tourismus und Wirtschafts GmbH wird seiner Auskunft nach die Zeit nutzen, um mögliche Situationen vorzubereiten, aber Konkretes zu diesen Planungen gibt es noch nicht.
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Borgmann erklärt, dass es für die kommende Wintersaison zu einigen Stornierungen von möglichen Gästen aus den Niederlanden gekommen war. Ob dies auch für die Weihnachtsferien gilt, prüft das Team in der kommenden Woche. „Rein rechnerisch könnten Touristen aus dem Inland diese Ausfälle dann ausgleichen. Aber dahingehend herrscht Unsicherheit, weil erst weitere Informationen von Seiten der Politik nötig sind, um das genau sagen zu können.“
Wintersportarena setzt auf Touristen
Auch bei der Wintersportarena Sauerland herrscht keine Panik. Projektleiter Julian Pape sagt, dass Teilweise bereits Kunstschnee zu Testzwecken verwendet wird. Vor Ort ist man auf Besuch eingestellt, ein entsprechendes Hygienekonzept liegt vor. Jetzt heißt es abwarten, ob zumindest deutsche Touristen den Weg auf die Skipisten finden dürfen. „Wir wissen noch nicht, wie es mit dem Reisen in der Zeit nach November aussieht. In den Herbstferien konnten wir die ausgebliebenen Besuche aus Holland gut mit Touristen aus Deutschland kompensieren. Das erwarten wir auch für die kommende Wintersaison. So schlecht ist die Besucher-Lage nicht.“
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Sommersaison macht Hoffnung aus Winter
So optimistisch gibt sich auch Daniela Diemel, die das Hotel Nuhnetal in Winterberg leitet. Sie überstand die erste Herbstferienwoche gut. Vor allem Sportler der Bobbahn fanden zu der Zeit den Weg zu ihr. Ihr Alltag war sehr spontan zu der Zeit. Langfristige Planungen unmöglich. Daran hat sich im Lockdown light nicht verändert. Noch immer sorgen die Sportler dafür, dass sie weiterhin etwas zu tun hat, trotz des Reiseverbotes innerhalb von Deutschland, außer es handelt sich um Geschäftsreisen. Deswegen denkt sie noch nicht zu sehr an die kommende Wintersaison. „Da wissen wir nicht, was passieren wird und ich weiß auch nicht, wie überhaupt etwas in der Saison stattfinden soll. Mal schauen, ob wir überhaupt wie gewohnt öffnen können im Dezember“, sagt Daniela Diemel.
Auch sie hofft, dass im Winter erneut der Ausfall der Gäste aus den benachbarten Ländern kompensiert werden kann. Schon im Sommer funktionierte das in ihrem Hotel gut. Gerade in den wichtigen Monaten von Dezember bis Februar wäre das wichtig. „Ich denke, dass es ähnlich sein wird und die Leute wieder vermehrt innerhalb von Deutschland reisen werden statt in Europa und so Winterberg für sich entdecken können.“