Marsberg. Judith Schmidt ist 12 Jahre alt und Schülerin. Auch sie beschäftigt Corona und die Folgen der Pandemie. Sie schildert ihre Gefühle und Gedanken:
Judith Schmidt ist zwölf Jahre alt und Schülerin der siebten Klasse des Carolus-Magnus-Gymnasiums in Marsberg. Sie schildert ihre Gedanken und Empfindungen in der Corona-Krise: „Als im März die Schulen schlossen, dachte ich zuerst: „Ja! Frei! Ausschlafen! Corona Ferien!“ und am Anfang fühlte es sich auch tatsächlich ein bisschen so an wie Ferien.
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Doch schnell änderte sich dieses schöne Gefühl. Wir waren jetzt im „Home Office“ und das hatte nicht nur Vorteile. Die Menge der Aufgaben war ziemlich umfangreich. Ich saß jeden Tag ziemlich lange am Schreibtisch. Und nicht nur ich, sondern auch meine Familienmitglieder waren den ganzen Tag zu Hause. Meine beiden Schwestern hatten auch frei. Da wir den ganzen Tag mehr oder weniger zusammen waren, sorgte das auch öfters für Meinungsverschiedenheiten.
Die Situation war für alle neu, und die Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern bestand lediglich aus E-Mails; zudem fehlte jede Rückmeldung.
Kontakt zu Freunden gefehlt
Am meisten hat mir der direkte Kontakt zu meinen Freunden gefehlt. Natürlich haben wir auch telefoniert oder geschrieben. Aber das ist dann doch nicht dasselbe wie echter Kontakt. Ich war demzufolge auch froh, als die Schule nach dem Lockdown wenigstens einmal wöchentlich stattgefunden hat. Zwar wurde unsere Klasse aufgeteilt, aber bei 35 Schülern insgesamt, konnte ich doch eine Menge Leute wiedersehen. Abstand halten und Maske tragen war angesagt und Online-Aufgaben gab es weiterhin.
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Die Sommerferien waren dann auch speziell. Aber wenigstens konnten wir in den Urlaub an die Nordsee fahren. Hier hat man „Corona“ fast nicht gespürt nur, dass weniger Leute am Strand waren und, dass man beim Einkaufen eine Maske tragen musste.
Was mittlerweile am meisten nervt ist, dass ich meine Hobbys nicht wie gewohnt ausüben kann. DLRG Training findet nicht statt, da das Schwimmbad zu ist. Jugendorchester ist auch nicht und mein Klarinettenunterricht findet seit Neustem über „Skype“ statt.
Ich hoffe einfach, dass im neuen Jahr schnell wieder Normalität einkehrt, wenn die Leute geimpft sind und man mal wieder ganz normal zur Schule gehen bzw. fahren kann.“