Brilon. Die Fa. Lobbe will ihren Schrottplatz in Brilon erweitern. Eine 78 Meter lange und 5,40 Meter hohe Lärmschutzwand soll Krach mindern. Reicht das?
Es scheppert gelegentlich ganz schön auf dem Schrottplatz der Fa. Lobbe am Gallbergweg in Brilon . Manche Nachbarn grummeln deshalb schon seit längerem. Jetzt schwant ihnen Arges: Das Unternehmen will die Lagerkapazität auf rund 4000 Tonnen etwa verdreifachen. Und außerdem eine Lärmschutzwand bauen - 78 Meter lang und 5,40 Meter hoch.
Mittwoch, 25. November, befasst sich der Bau- und Planungsausschuss mit dem Thema, das derzeit die Einwohner von Altenbrilon und einige der dortigen Betriebe bewegt. Bis zur Sitzung, so Beigeordneter Reinhold Huxoll am Montag, stehen noch diverse Gespräche an. Zum Beispiel mit Nachbarn.
Stadtvertreter bereits angesprochen
Einige haben sich bereits an die Stadtvertreter gewandt. Das bestätigten auf Anfrage der WP sowohl SPD-Fraktionssprecher Hubertus Weber wie auch der neue Vorsitzende des Bau- und Planungsausschusses, Jürgen Kürmann (CDU). Beide stehen der Ausweitung der Lagerkapazität kritisch gegenüber, das sei - und das betonen beide - aber ihre persönliche Meinung zu dem Thema. Und beide hoffen darauf, dass dem Vorhaben letztlich planungsrechtliche Beschränkungen entgegenstehen, die dafür sorgen, dass die Erweiterung „an dieser Stelle nicht zum Zuge kommt“, wie etwa Hubertus Weber sagte.
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Im Ausschuss: Windrad und Schulzentrum
Der Bau- und Planungsausschuss tagt Mittwoch, 25. November, unter Corona-Bedingungen um 17.30 Uhr im Kolpinghaus.
Auf der Tagesordnung stehen auch der Windrad-Antrag der BMT Energie GbR aus Scharfenberg sowie die Machbarkeitsstudie zur Sanierung bzw. zum Neubau des Schulzentrums an der Jakobuslinde.
Drei Jahrzehnte herrschte zwar auch nicht gerade Grabesstille bei „Schrott-Menne“, wie der Volksmund den Betrieb von Josef Menne nannte, aber das nachbarschaftliche Miteinander war, wie es der WP geschildert wurde, ein anderes.
Im Herbst 2014 gab Josef Menne aus Altersgründen den Betrieb an die Fa. Stratmann ab. Die wiederum gehört seit Anfang 2020 zur Lobbe-Holding . Und in einem Entsorgungs-Konzern mit über 2000 Mitarbeitern herrscht eine andere Dynamik als in einer Altmetall-Verwertung auf dem Lande.
BImSch-Verfahren angelaufen
„Wir müssen flexibel auf die internationalen Marktschwankungen reagieren können“, so Lobbe-Geschäftsführer Marcell Wiese. Die erhöhte Lagerkapazität diene dabei als „Puffer“. Mit der größeren Lagerkapazität optimiert das Unternehmen auch die Beladung und den Einsatz seiner Lkw..
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Das Unternehmen will also nicht den Lagerplatz als solchen vergrößern und auch keine über den genehmigten Abfallschlüssel hinausgehenden Stoffe dort umschlagen, sondern sich lediglich die Schrottmenge, die auf der 13.714 Quadratmeter großen Betriebsfläche gesammelt und sortiert werden darf, erhöhen lassen.
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Dazu hat sie beim Hochsauerlandkreis ein sogenanntes BImSch-Verfahren beantragt. Der HSK muss eine sogenannte „Wesentliche Änderung genehmigungsbedürftiger Anlagen“ absegnen. Dem ersten Wunsch der Fa. Lobbe hat der HSK bereits nicht entsprochen. Das Verfahren sollte, so hatte es das Unternehmen beantragt, ohne Öffentlichkeitsbeteiligung laufen. Noch bis 18. Dezember liegt der Antrag aus, und bis zu diesem Termin sind noch Einwendungen möglich.
Rund 120 Beschäftigte am Standort Brilon
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung allerdings hält der HSK für nicht erforderlich. Die geplante Erhöhung der Lagerkapazität habe keine Auswirkung „auf die bereits genehmigten Abläufe und die die Betriebsweise des Schrottplatzes“, Eingriffe in die Natur und deren Schutzgüter seien nicht vorgesehen, betont das Unternehmen in seinem Antrag.
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Auf dem Schrott-Betriebshof sind acht Mitarbeiter beschäftigt, davon zwei in der Verwaltung. Insgesamt besteht die Belegschaft am Standort Brilon bei Stratmann und Lobbe aus rund 120 Mitarbeitern.