Marsberg. Die Warenkörbe der Caritas im Altkreis Brilon sind geschlossen. Wegen Corona. Der Ökumenische Warenkorb in Marsberg nicht. Was machen sie anders?

Die Rewe-Kunden haben sich in der Vorweihnachtszeit wieder spendabel gezeigt. Die Mitarbeiter des Ökumenischen Warenkorbes Marsberg haben um Einkaufs-Spenden für ihre Kunden gebeten. 90 Papiertaschen haben die Rewe-Mitarbeiterinnen mit haltbaren Lebensmitteln oder Hygieneartikeln so für die hilfsbedüftigen Menschen gepackt - auch in der Corona.-Krise eine wichtige Geste.

Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Ökumenischen Warenkorbes, Ursula Brandenburg, Maria Steinbach und Gilbert Steinbach holten jetzt die 90 Taschen ab. „Wir werden sie zum 1. Advent verteilen“, sind sie im Namen ihrer Kundschaft „sehr dankbar für die Spenden“, wie sie bei der Übergabe im Foyer des Rewe-Marktes sagen. Jeder vom Warenkorb unterstützte Haushalt wird eine Tasche bekommen.

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Während die von der Caritas betriebenen Warenkörbe für bedürftige Menschen in den Nachbarkommunen Brilon, Olsberg, Winterberg und Medebach den Betrieb während des ersten Lockdowns im Frühjahr und jetzt wieder geschlossen wurden, vorsichtshalber, um die die Warenkorb-Kunden und die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu schützen, blieb der ökumenische Warenkorb in Marsberg während des ersten Lockdowns und auch jetzt weiter geöffnet. Betrieben wird er von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Marsberg.

Selber entschieden, zu öffnen

„Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter haben für sich selber entschieden, dass sie den Warenkorb weiter geöffnet lassen“, hat Pfarrer Markus Pape Verständnis für den anderen Weg der Caritas. „Wenn unsere Mitarbeiter sich anders entschieden hätten, hätten auch wir schließen müssen.“ Andererseits sei es „bei uns im Warenkorb nicht gefährlicher einzukaufen, wie in jedem anderen Supermarkt auch.“

„Wir halten uns natürlich auch an strenge Vorsichtsmaßnahmen“, sagt Ursula Brandenburg. Die Öffnungszeiten wurden eingeschränkt. Die Tür bleibt immer offen. Auf Abstand wird geachtet. Nur mit Mund-Nasen-Schutz und desinfizierten Händen darf der Warenkorb-Geschäftsraum in der Bahnhofstraße 23 betreten werden. Es dürften auch nur zwei Kunden gleichzeitig im Laden sein.

Mitarbeit freigestellt bei Corona

Natürlich sei es auch den älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder wenn sie zu Risikogruppen gehören, freigestellt, ob sie ihre ehrenamtliche Tätigkeit im Warenkorb nachkommen möchten während der Corona-Zeit. Ursula Brandenburg: „Wir haben jedes Verständnis, wenn jemand jetzt lieber vorsichtig ist und Kontakte meiden möchte“. Um den personellen Engpass auszugleichen, ist beim ersten Lockdown Pfarrer Pape und manchmal auch sein Sohn kurzfristig bei der Vergabe im Warenkorb eingesprungen. Auch für ihre zu den Risikogruppen gehörenden Kunden hat sich eine Lösung gefunden. Pfarrer Markus Pape hat ihnen ihre Lebensmittel nach Hause gebracht.

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In den Warenkörben werden Lebensmittelspenden von den Geschäften und Bäckereien für kleines Geld an die dort zum Einkauf berechtigten Personen abgegeben. Für die Mitarbeiter des Warenkorbes in Marsberg war es überhaupt keine Option, wegen Corona den Laden zu schließen, wie Ursula Brandenburg betont. Schon allein wegen der vielen Lebensmittel von den Märkten und Bäckereien. „Die landen dann doch einfach auf dem Müll. Das geht doch nicht“, fehlt ihr, wie sie sagt, jedes Verständnis dafür, dass die Caritas die Warenkörbe schließt und stattdessen um Geldspenden wirbt für ihre Gutschein-Aktionen.