Hochsauerlandkreis. Die Corona-Krise trifft auch den Ausbildungsmarkt im Hochsauerlandkreis hart. Was in diesem Jahr anders ist und wie die Bilanz ausfällt:
Die Corona - Krise hat auch Auswirkungen auf den Ausbildungsmarkt im HSK . Das erklärt die Agentur für Arbeit in einem Zwischenfazit für das Ausbildungsjahr 2019/2020. „Unsere jährliche Ausbildungsmarktbilanz fällt dieses mal anders aus als gewohnt. Durch den pandemiebedingten Lockdown im ersten Quartal dieses Jahres hat sich das Ausbildungsgeschehen rund acht Wochen nach hinten verschoben. Das bedeutet, dass es sich bei den jetzigen Zahlen noch um ein vorläufiges Ergebnis handelt. Die Entwicklungen in den kommenden Wochen bleiben herausfordernd“, erklärt Oliver Schmale, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Meschede-Soest.
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„Wie schon in den letzten Jahren gibt es auch im Ausbildungsjahr 2019/20 mehr Ausbildungsstellen als Bewerber“, bilanziert Oliver Schmale. Im Hochsauerlandkreis ist die Zahl der Bewerber im Ausbildungsjahr 2019/2020 um 173 Bewerber auf 1.859 gesunken. Die Betriebe meldeten mit 2.382 Ausbildungsstellen 91 mehr als im letzten Jahr. Noch unbesetzt sind 224 Stellen, unversorgt sind 90 Bewerber. Damit stehen rechnerisch jedem unversorgten Bewerber 2,49 freie Ausbildungsstellen zur Verfügung. Die Ausbildungschancen seien also für alle noch suchenden Bewerberinnen und Bewerber für den aktuellen Ausbildungsbeginn weiterhin aussichtsreich.
Orientierung und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz
Durch die Verschiebung im Frühjahr geht der Ausbildungsmarkt in die Verlängerung. „Die Kammern tragen Ausbildungsverhältnisse noch bis in den Januar nächsten Jahres ein und Arbeitgeber melden noch freie Stellen, es gibt also noch viele Möglichkeiten für beide Seiten. Ich möchte an die jungen Menschen appellieren, diese Chancen zu nutzen. Unsere Berufsberatung hilft bei der Orientierung und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, mittlerweile auch über Videokommunikation.“
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„Die Unternehmen wissen, dass ihnen junge Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie nicht ausgebildet werden, später als Fachkräfte fehlen. Wir sind die Region in NRW, die deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerber hat. Mit nur 9,8 Prozent Rückgang bei den eingetragenen Ausbildungsverhältnissen stehen wir im NRW-Vergleich sehr gut da“, sagt Dr. Ilona Lange, Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland. Die Botschaft laute: : „Ihr werdet gesucht und gebraucht.“
Informationen für Schüler und Eltern
Trotz des deutlichen wirtschaftlichen Einbruchs sind handwerkliche Ausbildungsplätze noch immer in vielen Gewerken im Hochsauerlandkreis unbesetzt. Meinolf Niemand, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, fasst die Fakten für das Handwerk im HSK zusammen: „Die Betriebe wissen um den weiterhin hohen Fachkräftebedarf und haben dabei auch die demografische Entwicklung im Blick, die dem Berufsnachwuchs hervorragende Chancen für eine sichere Karriere im Handwerk eröffnet“, betont er, mit Blick auf die noch unbesetzten Lehrstellen.
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„Allen ist zudem klar, dass ein schneller und nachhaltiger Aufschwung nach der Corona-Pandemie nur mit qualifizierten Mitarbeiter*innen möglich ist.“ Problematisch sei es aber, dass noch immer viele Ausbildungsplatzsuchende den gewerblich-handwerklichen Bereich nicht in Betracht zögen.
Schüler und Eltern können sich über eine Telefonhotline 02931 878 300 bei der IHK informieren und unter unter www.azubi-finder.de. Die Handwerkskammer bietet Beratung und Infos unter 02931/877 164 oder unter www.lehrstellen-radar.de.