Hochsauerlandkreis. Die Infektionszahlen im HSK bleiben auf hohem Niveau. Die Inzidenz liegt bei 172. Wann ist eine Entspannung zu erwarten? Die wichtigsten Fakten:

Die Corona - Fallzahlen und die 7-Tage-Inzidenz stabilisiert sich im HSK – allerdings auf einem hohen Niveau. Steht dennoch ein Bruch der Welle bevor? HSK-Gesundamtsleiter Dr. Peter Kleeschulte ist skeptisch: „Wir bewegen uns mit Blick auf die 7-Tage-Inzidenz seit sieben bis acht Tagen auf einem konstant hohen Niveau. Möglicherweise ist das Plateau erreicht.“ Ein ausgeprägtes Absinken der Fallzahlen und vor allem der 7-Tage-Inzidenz sei in naher Zukunft im Hochsauerlandkreis nicht zu erwarten. „Es wird sich in den kommenden Tagen zeigen, ob wir auf dem aktuell hohen Niveau verharren oder ob die Zahlen sinken.“

Schwankungen bei den Infizierten-Zahlen sind üblich

Die 7-Tage-Inzidenz liegt im Hochsauerlandkreis aktuell bei 172,1. „Inwieweit der sogenannte Lockdown dazu beiträgt, dass die Inzidenz wieder sinkt, wird man erst rund um den 18./19. November sagen können“, so Kleeschulte. Was derzeit zu beobachten sei, seien übliche Schwankungen bei den Infizierten-Zahlen.

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„Man sollte nie einen Tag oder kurze Zeiträume für eine Bewertung der Situation heranziehen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist der Wert, um Tendenzen und längerer Zeiträume zu bewerten.“ Dass es tagesscharf zu Schwankungen bei den Infizierten-Zahlen komme könne, könne auch mit Verzögerungen bei den Fallmeldungen oder mit Wartezeiten im Zusammenhang mit den Laborbefunden zusammen hängen. Durch die seit Herbst deutlich größere Zahl von Testungen, sind viele Labore wieder an Kapazitätsgrenzen gekommen.

Dr. Peter Kleeschulte, Leiter Gesundheitsamt im HSK.
Dr. Peter Kleeschulte, Leiter Gesundheitsamt im HSK. © WP | Pressestelle HSK

Corona-Hotspots oder Infektions-Cluster gebe es HSK-weiterhin keine. Die Infektionszahlen verteilen sich über Städte und Gemeinden im HSK „Wir haben derzeit drei Pflegeheime, in denen es mehr als einen Fall gibt“, sagt Kleeschulte. Allerdings: „Man kann nicht von einem klassischen Ausbruch sprechen.“ Es sei derzeit kaum möglich den Ursprung von Infektionen nachzukommen. „Es ist ein diffuses Infektionsgeschehen“, so Kleeschulte.

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Das Virus verbreite sich dort, wo Menschen in Raumen über einen längeren Zeitraum länger beisammen sind. „Das sind zum Beispiel, die Familien, aber auch im beruflichen Alltag wird das Virus weitergegeben.“ Das Einkaufen zum Beispiel im Supermarkt sei aus seiner Sicht kein Ort, wo das Coronavirus großflächig weitergegeben werde. „Dort werden meist die wesentlichen Aspekte wie Abstand halten und Maske tragen eingehalten und es kommt nicht zu längeren Face-to-Face-Kontakten. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass man sich dort infiziert.“

Derzeit droht keine Überlastung der Krankenhäuser

Die Lage im Bezug auf die Corona-Pandemie sei im HSK aktuell insgesamt stabil. Zum jetzigen Zeitpunkt drohe auch keine Überlastung der Krankenhäuser. „Ich stehe regelmäßig in einer Telefonkonferenz im Austausch mit den Geschäftsführern und Ärztlichen Direktoren der Kliniken“, so Kleeschulte. Derzeit liegen 52 Menschen mit Covid-Symptomen in Krankenhäusern. Es werden neun Patienten intensivmedizinisch behandelt und vier müssen beatmet werden. „Die Auslastung der Intensivstationen in den Krankenhäusern mit Covid-Patienten liegt derzeit bei unter zehn Prozent“, betont der Leiter des Gesundheitsamts.

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Die Lage im Fallmanagement und bei den Mitarbeitern, die im HSK-Gesundheitsamt Anrufe auf der Corona-Hotline entgegennehmen, sei dagegen angespannter. Teile der Bevölkerung sind offensichtlich verunsichert: „Bei der Hotline erreichen uns derzeit jeden Tag 1000 Anrufe“, sagt Kleeschulte. Ein Großteil der Menschen sei wegen möglicher Kontakte verunsichert. Auch das Fallmanagement, das seit einigen Tagen durch Soldaten der Bundeswehr bei der Kontaktpersonen-Nachverfolgung unterstützt wird, arbeite am Limit. „Wir bekommen das hin. Aber der Aufwand, den wir betreiben müssen ist enorm. Allein im Fall von einer infizierten Person an einer Schule müssen bis zu 160 Kontaktpersonen identifiziert und informiert sowie unter Quarantäne gestellt werden.“ Derzeit sind rund 2500 Schüler und Lehrer HSK-weit in häuslicher Quarantäne.