Hochsauerlandkreis. Die Corona-Krise nimmt Einfluss aufs Einkaufsverhalten der Menschen. Die Entwicklung der Besucherfrequenz ist aber unterschiedlich. Die Gründe:
In Zeiten von Corona ist Shopping nur noch mit AHA möglich: Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske ( Mund-Nasen-Bedeckung ) tragen. Das hält viele Menschen davon ab, in „ihre“ Innenstädte zu gehen. Das spiegelt sich jetzt deutlich in einer aktuellen Erhebung der Passantenfrequenzen wider, die alle zwei Jahre von der IHK Arnsberg erfasst werden. Darin wird deutlich, dass in Brilon erheblich weniger Menschen unterwegs gewesen sind, als noch im Jahresvergleich zu 2018- Winterberg allerdings kann das Niveau halten – ein Überblick.
Im September gemessen
Obwohl der September, der Monat, in dem gemessen worden ist, mit weitgehend gutem Wetter für ideale Bummel-Bedingungen gesorgt hat, waren die Besucher – gemessen wurde die Spitzenstunde im Durchschnitt an 3 von 4 Samstagen – deutlich zurückhaltender als noch vor zwei Jahren. Bei der Messung hielten sich 11.900 Passanten in den Top-Lagen der Innenstädte am Hellweg und im Sauerland auf, ein Rückgang im Vergleich zu 2018 von 20 Prozent.
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„Ein wirklicher Erlebniseinkauf will angesichts der Umstände kaum aufkommen. Diejenigen, die in die Innenstädte gekommen sind, waren in der Regel deutlich zielgerichteter unterwegs“, sagt Stephan Britten, Handelsreferent der IHK Arnsberg, „Das klassische Flanieren, sich vom Angebot inspirieren lassen und Spontankäufe finden aktuell eher selten statt“, so Britten. Er hofft, dass in einer Nach-Corona-Zeit die alten Einkaufs-Muster zurückkehren.
Brilon hat weniger Passantenfrequenz als zuvor
In Brilon wird die Passantenfrequenz an zwei unterschiedlichen Orten gemessen, an der Bahnhofstraße 18 und an der Bahnhofstraße 5. So lag im Erhebungszeitraum an der Bahnhofstraße 18 die Passantenfrequenz bei 500 (2018: 900), an der Bahnhofstraße 5 bei 900 (2018: 1100). Das sind teils erhebliche Rückgänge, für die Stephan Britten Corona verantwortlich macht. Etwas anders stellt sich die Frequenzentwicklung an Standorten dar, wo die Kunden ohnehin zielgerichteter einkaufen beziehungsweise an Standorten mit explizitem Angebot im kurzfristigen Bedarfsbereich, wie zum Beispiel Lebensmittelmärkten. So sind die Frequenzen in Winterberg im Bereich „Neue Mitte“ konstant geblieben. Auch die Bereiche in der Hauptstraße und Am Waltenberg 16 zeigen keinen signifikant besorgniserregenden Rückgang.
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„Für Brilon muss man berücksichtigen, dass sich die Zählweise seit 2018 digitalisiert hat. Das kann einen Unterschied beeinflussen“, gibt Stephan Britten an. Er appelliert an die Einwohner, der Innenstadt die Treue zu halten, um sie zu Erhalten – auch nach Corona. „Ich weiß aber, dass Brilon eine starke Händlergemeinschaft und Wirtschaftsförderung hat. Brilon ist im Vergleich zu anderen Städten sehr engagiert.“
Besonderheit in Meschede
Eine Besonderheit zeigt sich für Meschede. Seit der letzten Erhebung 2018 haben sich die Frequenzen im Bereich Winziger Platz/Von-Stephan-Straße – dem bisher schwächsten der drei Zählorte in Meschede – deutlich erhöht (um 50 %). Losgelöst von etwaigen Corona-Effekten zeichnen sich dort deutlich die Effekte durch Eröffnung des Henne Ruhr Markts (heruM) mit Frequenzbringern, wie zum Beispiel Drogerie- und Bekleidungsfilialisten ab.
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