Hochsauerlandkreis/Brüssel. Der HSK-Europapolitiker Dr. Peter Liese zum Vertrag über die Lieferung für den Corona-Impfstoff und die schwierigen Verhandlungen mit Pfizer:

„Es ist sehr gut, dass es jetzt geklappt hat“, so kommentierte der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese aus dem Hochsauerlandkreis die angekündigte Vertragsunterzeichnung zwischen der Europäischen Kommission und dem Impfstoffhersteller BioNTech / Pfizer . Der Impfstoff, auf den große Hoffnungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie gesetzt wird, wird u.a. in Marburg bei den ehemaligen Behringwerken hergestellt.

Sie wollen wissen, was in Brilon, Olsberg, Marsberg, Winterberg und Hallenberg passiert? Melden Sie sich hier zum kostenlosen Newsletter an.

„Ich finde es einen tollen Zufall, dass der rettende Impfstoff jetzt in einer Fabrik hergestellt wird, die ich als Medizinstudent besichtigt habe“, freute sich der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete.

Auch interessant

BioNTech hatte am Montag mitgeteilt, dass in klinischen Prüfungen eine Wirksamkeit von 90 Prozent des Impfstoffes bei sehr geringen Nebenwirkungen beobachtet worden ist. Bisher gab es aber noch keinen Vertrag der EU über die Lieferung, obwohl seit Monaten verhandelt wurde.

BioNTech ein seriöses Unternehmen

„Es ist sehr gut, dass der Vertrag jetzt kurzfristig unterschrieben werden kann. Es wäre völlig unvorstellbar gewesen, dass ein Impfstoff in Deutschland mit deutschen und europäischen Mitteln entwickelt wird und dann für unsere Bürgerinnen und Bürger nicht zur Verfügung steht. Die Verantwortlichen von BioNTech, mit denen ich in den letzten Wochen in intensivem Kontakt war, haben dies auch immer so gesehen. Nach meinem Eindruck gab es aber Probleme mit Pfizer.“

Auch interessant

BioNTech sei ein seriöser deutscher Mittelständler. Pfizer sei ein amerikanischer Großkonzern mit „offensichtlich anderen Vorstellungen und deshalb bedurfte es Geduld und Druck auf verschiedenen Ebenen, um einen fairen Vertrag zustande zu bringen“, so Liese. Es sei gut, dass die Europäische Kommission die Nerven behalten habe. „Wer in Europa einen Impfstoff zulassen will und wer mit der Europäischen Union ein Vertrag abschließen, muss sich an europäisches Recht halten. Und offensichtlich hatte Pfizer dazu schwer zu akzeptierende Vorstellungen. Deswegen war es nötig hart zu verhandeln. Ein Impfstoff muss so schnell wie möglich kommen, aber er muss auch sicher sein und die Firmen müssen sich an die europäischen Regeln, z.B. bei der Transparenz der Daten und bei der Haftung halten“, so Liese abschließend.