Brilon. Der Heimatbund Semper Idem und das Briloner Museum Haus Hövener luden Kinder zu der Aktion „Lieblingsbaum“ ein. Die Kleinen nahmen das sehr ernst

Eine nicht erwartete Resonanz gab es auf die Lieblingsbaumaktion des Heimatbundes Semper Idem/ Museum Haus Hövener. Im September rief die Waldpädagogin und Natur- und Landschaftscoach Appolonia Held-Wiese alle Kinder aus Brilon und Umgebung dazu auf, vier Wochen lang ihren Lieblingsbaum und seine Veränderungen im Herbst zu beobachten. Sie sollten lernen, Bäume über die Rinde, die Blätter und ihre Früchte zu unterscheiden.

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Die Naturaktion fand riesiges Interesse bei den Kleinen. 85 Mädchen und Jungen im Alter von 5 bis 12 Jahren hatten sich ihren Lieblingsbaum ausgesucht und diesen in den Herbstferien ganz genau beobachtet.

Kinder haben viel über Bäume in Brilon gelernt

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Die Bäume standen verstreut im eigenen Garten, im Wald, bei Oma und Opa oder einfach irgendwo in Brilon. „Man sieht den Bildern an, dass sich die Kinder mit dem Baum beschäftigt haben“, freute sich die Initiatorin, „Sie haben viel gelernt und beobachten ihren Baum jetzt auch weiterhin.“

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Fast alle Kinder hatten zwei bis vier Seiten eingereicht, die ihre Beobachtungen in irgendeiner Form festhielten. Sie malten ein Bild von ihrem Baum mit Stamm und Krone, klebten seine Blätter und Früchte wie Eicheln und Nüsse auf, schrieben sogar ein Gedicht von ihrem Lieblingsbaum. Einer der Jungen lieferte sogar direkt ein gebundenes Buch ab. Dazu schrieben alle Kinder einen Steckbrief und beantworteten die verschiedensten Fragen in Bezug auf die Giganten: Wie groß und wie dick ist mein Baum? Wie sieht die Rinde aus und wie fühlt sie sich an? Wie sehen seine Blätter aus? Trägt er Früchte? Verbinde ich damit besondere Erinnerungen?

Preisübergabe für die Kinder

Museumsmitarbeiterin Appolnia Held-Wiese übergab jedem Kind ein Buch über 85 heimische Bäume.
Museumsmitarbeiterin Appolnia Held-Wiese übergab jedem Kind ein Buch über 85 heimische Bäume. © Monika Wiegelmann

Zur Preisübergabe am Samstag wurden die Kinder in den herbstlich geschmückten Museumsgarten eingeladen. Von jedem Kind hing eine Seite, der Steckbrief oder ein Bild, an den Mauern im Museumsgarten. Wohl jeder hatte seine Freude an den schönen Bildern und den Geschichten dazu. Der etwa sechs Jahre alte kleine Emil schrieb beispielsweise: „Ich mag den Baum so gerne wegen der Pflaumen und weil mein Papa ihn mit neun Jahren gepflanzt hat. Es war ein Geschenk zu seiner Kommunion.“ Der Lieblingsbaum eines Jungen ist der Ginkobaum, er ist Dinosaurierfan. Die sechsjährige Charlotte hingegen konnte ihren Lieblingsbaum auf dem ADAC-Spielplatz in Brilon ausfindig machen.

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Überall im Museumsgarten standen dann - mit dem vorgeschriebenen Corona-Abstand - die Familien, die zur Preisübergabe gekommen waren. „Jedes Bild ist schön, deshalb bekommen auch alle Kinder das Gleiche. Ein Buch, in dem 85 Bäume abgebildet und beschrieben sind, die in der Gegend wachsen“, erklärte Held-Wiese bei der Begrüßung.

Buch vom Nabu empfohlen

Wintermarkt ist geöffnet

Der Besuch der Ausstellung ist im Museums Haus Hövener im November nicht möglich. Der kleine Wintermarkt draußen ist geöffnet: Sonntag und Montag geschlossen, Dienstag bis Freitag: 11 bis 17 Uhr, Samstag: 10 bis 14 Uhr.

Für die Anschaffung des vom Nabu empfohlenen, lehrreichen und kindgerechten Naturführers in Bildform zum Thema Bäume mit detaillierten Bebilderungen und Informationen, hatte der Heimatbund viel Geld ausgegeben. Das Lernbuch können die Mädchen und Jungen während der ganzen Grundschulzeit gebrauchen und auch Mama und Papa können daraus noch etwas lernen. Alle Kinder vertieften sich sofort in das Buch und freuten sich, wenn sie auch ihren Baum darin fanden. „Hier gibt es sogar Marienkäfer und Eichhörnchen“, strahlte ein Junge.

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Kinder, die sich an der Baum-Aktion beteiligt haben und nicht da waren, können seit Dienstag ihr Bild und ihr Buch im Haus Hövener abholen. Das Lernbuch über Bäume kann auch im Museum erworben werden. Das Museum kann -aufgrund der aktuellen Covid-19 Vorschriften - im November nicht besichtigt werden. Geöffnet bleiben allerdings der Shop und eine neue zusätzliche Weihnachtsausstellung.