Hochsauerlandkreis. Der HSK ist Risikogebiet und die Corona-Fallzahlen schrauben sich hoch. Was sind die Gründe? Wie ist die Prognose? Die Analyse mit Antworten:

Die Corona-Fallzahlen im HSK haben sich innerhalb von 14 Tagen verfünffacht. Am Mittwoch, 21. Oktober, gab im Hochsauerlandkreis 13 Neuinfizierte und registrierte 98 Coronafälle. Am Mittwoch, 4. November, meldete der HSK 74 neue Infizierte und 478 Coronafälle. Innerhalb von 14 Tagen hat sich die Zahl der aktiven Corona-Infektionen also fast verfünffacht. Die Zahl aller nachgewiesenen Corona-Erkrankungen seit Beginn der Pandemie im HSK stieg in dem Zeitraum von 1040 auf 1736. Die Die 7-Tage-Inzidenz ging von seinerzeit 33,5 auf jetzt 142,4 hoch. Eines gilt laut HSK-Krisenstab weiterhin: Es gibt kreisweit keinen Corona-Hotspot und keine Veranstaltung, auf die eine Vielzahl von Infizierungen zurückzuführen wären.

Corona-Fälle an immer mehr Schulen und Kitas

„Das war eine erwartbare Entwicklung“, sagt HSK-Sprecher Martin Reuther. Als der HSK am 18. Oktober den kritischen Wert der 7-Tages-Inzidenz von 50 überschritten habe, sei den Experten im Gesundheitsamt und im Krisenstab klar gewesen, dass die Corona-Fallzahlen eine Zeit lang auf hohem Niveau stabilisieren würden. Mit Ende der Schulferien habe man damit rechnen müssen, dass es auch dort zunehmend Fälle geben werde.

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Das hat sich bewahrheitet: In elf Schulen gibt es Corona-Erkrankungen. Hinzu kommen neun Kitas. „Die Zahl der betroffenen Einrichtungen wird steigen“, prophezeit Reuther. Im Altkreis Brilon gibt es aktuell je einen Coronafall am Gymnasium Winterberg, an der Grundschule Niedersfeld und am Berufskolleg Olsberg. Von den Kitas betroffen sind der Kindergarten Wiemeringhausen, die Kita St. Maria Brilon und der Edith-Stein Kindergarten in Winterberg.

Dass der Hochsauerlandkreis sich dazu entschlossen hat, Unterstützung der Bundeswehr in Anspruch zu nehmen, ist vor diesem Hintergrund konsequent. Mehr als 2500 Menschen sind derzeit in Quarantäne. Die Nachverfolgung, die bislang von 80 Mitarbeitern im Kreis organisiert wurde, ist an die Grenzen geraten. 14 Soldaten sollen das Fallmanagement unterstützen.

Kapazitäten auf den Intensivstationen

Dass Fallzahlen möglicherweise wieder sinken – und vor allem über einen längeren Zeitraum zurück gehen – ist frühestens Mitte November zu erwarten. Denn dann zeigt sich, ob der November-Lockdown die erhoffte Wirkung hat.

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Trotz rasant steigender Fallzahlen, gibt es im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auch Nachrichten, Hoffnung machen. Zwar hat in den vergangenen 14 Tagen auch die Zahl der Covid-19-Patienten zugenommen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Stationär werden aktuell 42 Menschen behandelt (21. Oktober: elf) behandelt. Sieben Patienten (21. Oktober: zwei) liegen derzeit auf einer Intensivstation und zwei Personen (21. Oktober: zwei) müssen beatme werden. Die Kliniken im Hochsauerlandkreis und im weiten Umland haben darüber hinaus noch sehr viele intensivmedizinische Kapazitäten.

Der 14-Tage-Vergleich in den Kommunen

Ein 14-Tage-Vergleich der HSK-Kommunen: Die Infizierten verteilen sich wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Arnsberg (82/21. Oktober: 21), Bestwig (72/11), Brilon (48/6), Eslohe (24/4), Hallenberg (13/2), Marsberg (9/6), Medebach (16/7), Meschede (59/10), Olsberg (41/2), Schmallenberg (65/18), Sundern (17/18) und Winterberg (32/3).