Hochsauerlandkreis. Der HSK fordert die Bundeswehr in der Corona-Krise an. 14 Soldaten kommen. Grund sind weiter steigende Fallzahlen. Das sind die Hintergründe:

Der Hochsauerlandkreis fordert in der Corona-Krise die Bundeswehr an. Insgesamt 14 Soldaten sollen künftig das Fallmanagement unterstützen bei der Nachverfolgung von Corona-Infizierten. Die Corona-Fallzahlen steigen seit Tagen stark an. Von Dienstag auf Mittwoch gab es 74 neue Infizierte, am Donnerstag kamen noch einmal 80 dazu. Die Gesamtzahl der Fälle liegt jetzt fast bei 500. „Der Arbeitsaufwand und die Arbeitsbelastung bei den Mitarbeitern des Fallmanagements ist extrem hoch“, sagte HSK-Kreissprecher Martin Reuther der WP. Jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, die Bundeswehr um Unterstützung zu bitten. Mittlerweile ist klar, wann die Soldaten kommen sollen: Geplant ist der Einsatz ab Montag, 9. Dezember. Insgesamt befinden sich HSK-weit aktuell mehr als 2500 Menschen in Quarantäne. „Das macht deutlich, wie viele Telefonate in den vergangenen Tagen geführt werden müssen.“

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Belastungsgrenze für die 80 Mitarbeiter erreicht

In einem Interview mit der WP am 27. Oktober hatte der Leiter des Gesundheitsamts, Dr. Peter Kleeschulte, gesagt, man könne nicht ausschließen, dass die Bundeswehr angefordert werden müsse. Einen solchen Fall aber als „reine Spekulation“ bezeichnet.

Ein Absinken der Fallzahlen ist aktuell im HSK nicht in Sicht. Mittlerweile sind zum Beispiel 14 Schulen und neun Kindergärten betroffen. In den Einrichtungen gibt es bislang nur jeweils einen Infizierten. Aber: Es müssen jeweils dutzende Kontaktpersonen identifiziert und telefonisch in Quarantäne geschickt werden. Die Informations- und Beratungsgespräche sind zeitaufwendig und mitunter psychisch belastend. Jetzt sei die Belastungsgrenze für die rund 80 Mitarbeiter erreicht.

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Die Bundeswehr unterstützt das Fallmanagement bereits in in einigen Kreisen und kreisfreien Städten, in denen die Corona-Fallzahlen hoch sind. „Wir haben den Antrag an die Bezirksregierung Arnsberg herausgeschickt. Von dort aus wird er an die Bundeswehr weitergeleitet“, so Reuther. Die Genehmigung sei allerdings eine reine Formsache.