In Winterberg soll ein Junge in einer Ferienwohnung sexuell missbraucht worden sein. Das sagt der Staatsanwalt zum Fall und zum Beschuldigten.
Winterberg/Münster. Ein zehnjähriger Junge soll in Winterberg Opfer eines schweren sexuellen Missbrauchs geworden sein. Die Staatsanwaltschaft Münster hat jetzt einen mittlerweile 27 Jahre alten Mann aus Aachen angeklagt. Der Missbrauchsfall, der sich in einer Ferienwohnung in Winterberg zugetragen haben soll, steht im Zusammenhang mit dem großen Missbrauchsfall in Münster.
Kind soll Opfer verschiedener Männer geworden sein
Ermittler des Polizei-Einsatzkommandos „Rose“ in Münster waren dem Mann im Sommer 2020 auf die Spur gekommen. Dem 27-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, den inzwischen elfjährigen Jungen aus Münster zwischen Herbst 2019 und Februar 2020 in Ferienwohnungen in Winterberg sowie im sächsischen Pirna und in der Wohnung des Angeklagten aus Münster wiederholt vergewaltigt zu haben. Dabei handelt es sich um den Sohn der Lebensgefährtin des gesondert angeklagten mutmaßlichen Haupttäters aus Münster in dem Fall. Der Junge soll immer wieder Opfer verschiedener Männer geworden sein. Die Ermittler waren dem Beschuldigten aus Aachen im Zuge der Ermittlungen rund um die Fälle schwerer sexueller Gewalt in einer Gartenlaube in Münster auf die Spur gekommen.
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„Wir können derzeit nicht sagen, weshalb der Beschuldigte die Ferienwohnung in Winterberg gewählt hat. Letztlich kann er das nur selbst beantworten“, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt der WP. Der bislang nicht vorbestrafte 27-Jährige habe sich nicht zu den Tatvorwürfen geäußert.
Ende Juni festgenommen und in U-Haft
Über einen Messengerdienst soll er den Hauptangeklagten IT-Techniker aus Münster kennengelernt haben. Bei ihm hatten die Ermittler im Sommer Unmengen verschlüsselter Datenträger mit Videobildern von sexueller Gewalt gegen Kinder gefunden. Er soll unter anderem den Sohn seiner Freundin selbst immer wieder vergewaltigt und ihn anderen Männern für schwere sexuelle Gewalttaten überlassen haben. Gegen ihn und bislang vier weitere Beschuldigte beginnt am 12. November ein Prozess vor dem Landgericht.
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Der Aachener war nach Auswertung weiteren Videomaterials sowie nach Aussagen des Jungen aus Münster Ende Juni festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Zusätzlich zu den Gewalttaten an dem heute Elfjährigen, soll er Handyfotos von zwei unbekleideten Jungen aus seinem verwandtschaftlichen Umfeld gemacht haben. Mehrfach soll es dabei zu sexuellen Übergriffen gekommen sein, die von der Staatsanwaltschaft allerdings nicht als schwerer Missbrauch eingestuft werden. (mit )