Winterberg. Dass der Tourismus in den HSK abebbt, liegt an steigenden Corona-Zahlen. Geradezu desaströs ist die Lage der Reisebüros. Eine Inhaberin erzählt.

Corona stellt die Tourismusbranche auf den Kopf. Das Beherbergungsverbot ist besonders für Tourismusstandorte wie Winterberg eine Herausforderung, ausbleibende Touristen eine Katastrophe. Doch was bedeutet Corona und die steigenden Infizierten-Zahlen überall auf der Welt für die reiselustigen Sauerländer? Werden noch Urlaube gebucht? Die Lage ist kritisch, wie Ute Leisse von Reise Leisse aus Winterberg bestätigt.

„Es kommt mir vor, als hätte ich ein Berufsverbot bekommen“, sagt die Winterberger Reisebüroinhaberin. „Die Buchungen sind stark zurückgegangen, viele Menschen sind sehr verunsichert“, beschreibt sie ihre Lage. Man müsse zwischen dem Rheinländer und dem Sauerländer aber unterscheiden. So setze sich der Rheinländer in den Flieger.

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„Der Sauerländer hat Berge vor der Tür und während Corona haben sich die meisten hier ein gutes Fahrrad oder gute Wanderschuhe oder einen Hund zugelegt und die Natur hier genossen.“

Buchungslage ist um 90 Prozent zurückgegangen

Die Buchungslage sei um fast 90 Prozent zurückgegangen, schätzt Ute Leisse. Mal habe sie Griechenland verkauft – „Kreta, Rhodos oder kleine Inseln“ – mal die Malediven. Auch Kreuzfahrten seien eine gute Alternative. So seien diese zu 60 Prozent belegt, alle Hygienemaßstäbe seien erfüllt und wenn man sich damit abfinde, nur auf dem Schiff zu bleiben, sei dies eine sichere Art des Urlaubs. „Das Reisen an sich ist nicht gefährlich, wie man reist ist entscheidend“, sagt Ute Leisse.

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Halte man sich an die Maßnahmen, trage Maske und halte Abstand, sei eine Reise genauso ungefährlich wie ein Spaziergang in Winterberg. Trotzdem würden die Sauerländer derzeit sehr verhalten mit dem Thema Reisen umgehen – was generell schwierig für den Tourismus sei. „Es wird kurzfristig gebucht. Auch für den Sommer 2021 ist die Nachfrage bisher gering, trotz toller Konditionen von den Veranstaltern.“ Diese würden teils sogar die Kosten übernehmen, wenn man auf der Reise an Corona erkranke. Covid-19-Versicherung nenne sich das.

Verständnis für Reiseunlust

Trotz der guten Angebote versteht Ute Leisse, dass viele Menschen sich gegen einen Urlaub fernab entscheiden. „Wenn die Menschen nicht wissen, ob sie nächstes Jahr noch Arbeit haben, dann ist es doch klar, dass kein Urlaub gebucht wird. Sie hofft auf mehr Buchungen im Frühjahr 2021.

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