Winterberg. Für Reisende in Deutschland gelten neue Corona-Regeln – in einigen Ländern. Die Touristik Winterberg sagt, was für Urlauber im Sauerland gilt.
In einer Mammutsitzung mit den Länderchefs hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die Entscheidung über ein Corona - Beherbergungsverbot vertagt – und in die Verwirrung rund um die uneinheitlichen Regeln bezüglich des Beherbergungsverbotes noch immer keine Klarheit gebracht. Was das jetzt für den Urlaub im Tourismusstandort Winterberg im Hochsauerlandkreis bedeutet – auch in Bezug auf die Herbstferien. Für Urlauber aus NRW-Risikogebieten bleibt es aktuell dabei, dass sie zum Teil nur mit einem negativen Coronatest oder mit Quarantäne ins Hotel dürfen. Indessen setzt NRW das Beherbergungsverbot für Urlauber aus deutschen Risikogebieten bislang nicht um.
Stornierungen aufgrund des Beherbergungsverbots
Winfried Borgmann, Wirtschaftsförderer und für den Tourismus in Winterberg zuständig, verweist ebenfalls auf die bestehenden Regeln. „Schlussendlich hat es ja am Mittwoch keine neuen Beschlüsse oder Änderungen gegeben. Keine Beherbergung für ausländische Touristen aus einem Hotspot. Für inländische Touristen ändert sich eigentlich nichts.“
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Das bedeutet, dass Touristen aus Holland und Belgien – derzeit Risikogebiete – nicht nach Winterberg reisen können, außer sie legen einen negativen Corona-Test vor, der nicht älter als 48 Stunden ist. „Das ist für uns natürlich schmerzhaft, wenn durch diese Regelung viele Stornierungen erfolgen“, so Borgmann. Innerländische Touristen dürfen folglich also anreisen. Menschen aus den Kreisen Olpe, Hamm oder aus Großstädten wie Hagen und Köln – die derzeit als Risikogebiet eingestuft sind – , können weiterhin in Winterberg Urlaub machen – ohne einen Corona-Test vorweisen zu müssen.
Reiseplanung mit viel Kurzfristigkeit
„Innerdeutsche Touristen können zum Teil den Wegfall der Besucher aus den Niederlanden oder Belgien kompensieren“, sagt Winfried Borgmann. Allerdings herrsche derzeit in der Reiseplanung viel Kurzfristigkeit. „Angela Merkel drängt darauf, nur zu reisen, wenn dies wirklich notwendig ist. Natürlich kann man darüber streiten, wie notwendig eine touristische Reise ist. Aber die Rechtslage in NRW ist nun einmal so, das innerdeutsche Reisen bisher nicht verboten sind.“ Das sei aber für die Stadt Winterberg nicht alles so „entspannt“ wie man sich das vielleicht vorstelle. So müsse man insgesamt die Situation jeden Tag neu bewerten und überlegen, wie man damit umgehe. „
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Wir müssen breitflächig informieren, nicht nur auf unserer Website, sondern auch in der Stadt selbst. Das tun wir auf großen Schildern, auf denen wir die Regeln erklären. Das scheint gut zu funktionieren, aber wir müssen die Regeln immer wieder vorhalten“, so Borgmann.
Herbstferien nicht die wichtigste Urlaubszeit für Tourismus
Die Herbstferien sind an sich nicht die wichtigste Urlaubszeit für den Tourismus, zumal davor und danach noch eine ruhigere Zeit komme, bevor es mit der Wintersaison losgehe. Viele Menschen würden sich zudem derzeit dreimal überlegen, ob sie wirklich verreisen wollen. Viele würden vorher anrufen, sich über die Lage informieren. Trotzdem appelliert Winfried Borgmann an die Menschen, dass das Reisen – wenn man sich an die Regeln halte – auch zu machen sei. „Ich verstehe aber auch, dass die Regeln für viele undurchsichtig sind. An einem Tag hat man sie für sich eingeordnet, am nächsten muss man sich dieselben Fragen noch einmal stellen.“ Die Stadt würde zurzeit ständig in Kontakt mit dem Gesundheitsamt und dem Gesundheitsministerium stehen, um die vielen Informationen richtig einordnen zu können – und diese dann an Touristen und Gastgeber weiterzugeben.