Brilon. Eklatante Falsch-Information wirft die BBL der Stadt in der Debatte um Sanierung oder Neubau des Schulzentrums Brilon vor. Die Kritik ist brisant
Hat die Stadtverwaltung den Rat Brilon am vergangenen Donnerstag bei der Diskussion über Sanierung oder Neubau des Schulzentrums mit einer „eklatant falschen Information“ beeinflusst?
Die Briloner Bürgerliste (BBL) jedenfalls möchte erklärt haben, warum die Verwaltung für die von ihr als Standort für einen Neubau angeführte Fläche hinter dem jetzigen Schulzentrum einen Höhenunterschied von neun Metern angegeben hat.
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Das sei, so BBL-Ratsherr Reinhard Loos, „weit von der Realität entfernt“. Eine erste Reaktion gibt es bereits: Die Stadt hat die am Donnerstag dem Rat vorgelegte Wirtschaftlichkeits-Berechnung am Montagnachmittag zurückgezogen. Sie soll aufgrund von „notwendigen Anpassungen“ überarbeitet werden.
Höhendifferenz stimmt nicht
Auf der zum Mühlenweg hin gelegenen Fläche ließe sich ein rund 90 mal 40 Meter großer Gebäude bei einem Höhenunterschied von lediglich drei Metern errichten. Das gesamte Gelände des Schulzentrums ist rund 45.000 Quadratmeter groß und hat laut BBL auf einer Tiefe von rund 210 Metern eine Höhendifferenz von nur etwa zehn Metern.
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Angeblich, so der BBL-Ratsherr in seiner Anfrage weiter, sei auch das mit dem Wirtschaftlichkeits-Gutachten beauftragte Paderborner Planungsbüro so informiert worden. Dabei wundert sich Reinhard Loos, wieso das Büro „diese Falschinformation nicht bemerkt“ habe. Und schließlich möchte die BBL es von der Verwaltung schriftlich haben, was der Bürgermeister zur Richtigstellung unternehmen werde und wie er sicherstellen wolle, „dass künftig Bürgerinnen und Bürger in solchen Angelegenheiten von der Stadtverwaltung zutreffend informiert werden“.
Nur grobe Ersteinschätzung
Auf Anfrage der WP sagte Beigeordneter Reinhold Huxoll, dass die dem Rat in der vergangenen Woche vorgestellte erste Stufe der Wirtschaftlichkeits-Studie lediglich für eine grobe Gegenüberstellung des anstehenden Sanierungsaufwandes und den Kosten für einen Neubau gedient habe. Details arbeitet der Planer, wie berichtet, in der vom Rat beschlossenen zweiten Stufe aus. Huxoll gab aber zu bedenken, dass es einen Unterschied macht, ob das Schulzentrum - wie jetzt - mittig auf dem Gelände stehe oder aber in den Hang zur Wohnbebauung versetzt würde.
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Wie berichtet, können rund neun Millionen Euro Containermiete gespart werden, wenn die Stadt bei laufendem Betrieb des jetzigen Schulzentrums einen Neubau hinter oder vor dem Bestandsgebäude errichtet. Bisher gegen die Neubau-Varianten davon aus, den kompletten Schulbetrieb in Container zu verlagern, Gymnasium und Sekundarschule abzureißen und an Ort und Stelle neu zu bauen.
Wie berichtet, ist das Mitte der 70er Jahre errichtete Schulzentrum hochgradig PCB-belastet. Eine Sanierung wird auf rund 20 Millionen Euro taxiert, ein Neubau auf über 50 Millionen.