Altkreis Brilon. Nach dem Feuer im Flüchtlingslager Moria möchte Deutschland Flüchtlinge aufnehmen. Zwei Städte im Altkreis Brilon zeigen auch ihre Bereitschaft.

Noch immer sind nach dem verheerenden Feuer im Flüchtlingslager Moria vor einer Woche etwa 11.000 Flüchtlinge auf Lesbos ohne Obdach. Die Bundesregierung hatte am Dienstag angeboten, auch noch mehr als 400 Familien mit Kindern von den griechischen Inseln aufzunehmen. Sie könnten auch in zwei Städten im Altkreis Brilon unterkommen.

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Möglich macht das die Beteiligung der Städte Brilon und Olsberg bei „Seebrücke. Schafft sichere Häfen“, einer dezentral organisierten, internationalen, zivilgesellschaftlichen Bewegung, die sich 2018 formierte und gegen die europäische Abschottungspolitik sowie insbesondere gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung im Mittelmeer richtet.

Brilon und Olsberg sind Teil von „Seebrücke“

Vier Städte im Hochsauerland sind Teil der Bewegung

Auf der Internetseite
www.seebruecke.org gibt es eine Übersicht aller Städte, die Teil der Seebrücke-Bewegung sind.

Aus dem HSK sind noch Meschede und Arnsberg vertreten.

Die Städte Marsberg, Hallenberg, Medebach und Winterberg sind dort nicht zu finden.

174 Sichere Häfen gibt es bisher insgesamt in Deutschland für Flüchtlinge.

Brilon ist seit Oktober 2018 Teil von „Seebrücke“. Bürgermeister Dr. Christof Bartsch: „Wir sind selbstverständlich bereit, im Rahmen der Verteilungskontingente Flüchtlinge in Brilon aufzunehmen. In der derzeitigen Situation gehen wir auch über die Kontingente hinaus, wobei wir von der Erwartung ausgehen, dass sowohl in Europa, als auch innerhalb Deutschlands eine gerechte Verteilung erfolgt, an der alle im Rahmen ihrer gleich lautenden humanitären Verantwortung teilnehmen.“ Derzeit stehen noch 51 Plätze in den Übergangswohnheimen frei. Da aber in Kürze ein Haus aufgegeben wird, wo aktuell 13 Personen wohnen, stehen lediglich noch 38 Plätze zur Verfügung. „Auch im laufenden Verfahren werden im Übrigen Flüchtlinge zugewiesen, die wir auch kurzfristig unterbringen müssen“, erklärt Dr. Bartsch weiter.

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Im März 2019 entschied sich auch die Stadt Olsberg der Bewegung beizutreten. Damals hieß es: „Der Rat der Stadt Olsberg schließt sich der Initiative der drei Oberbürgermeister der Städte Düsseldorf, Köln und Bonn und vieler anderer zur Wiederaufnahme bzw. Fortführung der Seenotrettung im Mittelmeer an und erklärt die grundsätzliche Bereitschaft der Stadt Olsberg, im Rahmen gerechter Verteilungsregelungen, an denen alle Städte und Gemeinden der Bundesrepublik Deutschland beteiligt sind, in Not geratene Flüchtlinge aufzunehmen.“

Bereitschaft in Olsberg vorhanden

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Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt Olsberg erklärt, dass Rat und Verwaltung der Stadt diesen Ratsbeschluss als politisches Signal verstehen, dass man unter den genannten Voraussetzungen aus humanitären Gründen bereit zur Aufnahme von Menschen ist, die als Flüchtlinge in menschenunwürdigen oder existenziell bedrohlichen Situationen befinden. Selbstverständlich besteht diese Bereitschaft nach wie vor.

Konkrete Zuweisung unklar

Die konkrete Zuweisung von Asylbewerbern erfolgt durch das Land NRW – eben im Rahmen „gerechter Verteilungsregelungen“, die auch im Beschluss des Stadtrates genannt werden. Fröhling: „Ob und in welcher Zahl Menschen, die aus den Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln nun nach Deutschland kommen, auch in der Stadt Olsberg untergebracht werden, ist aktuell noch nicht bekannt.“

Das Konzept „Sichere Häfen“ symbolisiert, dass die jeweiligen Städte Flüchtlinge in ihrer Mitte Willkommen heißen und bereit sind, mehr Menschen aufzunehmen, als sie müssten.

Bürgermeister soll sich erklären

Für den am Mittwoch stattfindenden Ausschuss für Jugend, Familie und Senioren in Brilon hat die Briloner Bürgerliste den Antrag gestellt, dass Dr. Bartsch die Stadt Brilon zu einem sicheren Hafen erklärt. Als Begründung führt die BBL an, dass die Flüchtlingsunterkünfte nicht ausgelastet sind und daher genug Platz in der Stadt zu finden ist, um den Menschen in Moria zu helfen.