Hochsauerlandkreis/Berge. Ein Passant alarmiert bei Medebach die Feuerwehr. Ein großer Waldbrand wird befürchtet. Doch hinter den Qualmschwaden steckt etwas anderes.
Der Anblick erschreckt: Dicke Qualmschwaden steigen in einer langen Linie über den Wiesen am Waldrand auf. Brennt es etwa? Nein, beim näheren Vorbeifahren zeigt sich, dass ein Landwirt auf seinem abgeernteten Acker arbeitet.
Die Erde darauf ist so ausgedörrt und wirbelt meterhohe Staubwolken hoch, die aus der Entfernung den Eindruck erwecken, dass eine größere Wald- oder Wiesenfläche in Brand geraten ist.
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Erst am Mittwochnachmittag gab es deshalb Alarm bei den Feuerwehren in Berge, Medelon und Medebach: „Waldbrand, Flächenbrand mit weitflächiger Ausdehnungsgefahr am Ortsausgang Berge“ in der Nähe eines großen Stallgebäudes.
Waldbrandgefahr ist ungebrochen hoch
50 Einsatzkräfte und die Polizei rückten daher aus. Erst vor Ort zeigte sich, dass es keinen Brand gab, sondern vermutlich auch Staub aufgewirbelt war, wie Feuerwehr-Pressesprecher Thomas Schmidt berichtete. Dennoch sieht er die derzeitige Lage ernst: „Die Wahrscheinlichkeit für einen wirklichen Brand ist sehr hoch. Dazu kommt auch noch die momentan schwierige Wasserversorgung“.
Kräftige Sonneneinstrahlung
Julian Pape vom Wetterportal Sauerland kann die Gefahrenlage mit Wetterfakten unterlegen: „Durch die momentane kräftige Sonneneinstrahlung und die hohe Verdunstung ist die Bedrohung durch Wald- und Grasbrände deutlich gestiegen. Im südlichen und östlichen Sauerlandes wird aktuell verbreitet die Gefahrenstufe 4 in der fünfteiligen Skala erreicht.“ Frühling und Sommer sind bekanntlich im dritten Jahr in Folge viel zu trocken. Juli und August brachten weniger als die Hälfte der üblichen Regenmenge, im September kamen in der Medebacher Bucht bisher erst rund 5 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen.
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Mit einer grundlegenden Wetteränderung und damit Milderung des Brandrisikos rechnet Julian Pape derzeit kurzfristig nicht: „Mehr Wolken und Niederschläge sind frühestens für die zweite Hälfte der nächsten Woche in Sicht.“
Deshalb warnt auch Thomas Schmidt eindrücklich: „Jeder, der jetzt bei dieser Trockenheit draußen ein Feuer macht, handelt vorsätzlich, weil er damit sich und andere in Gefahr bringt!“