Bigge. Der Olsberger Ortsteil Bigge kommt im Urteil von Stadtplanern nicht gut weg. Deutlich ist: Es wird Zeit für Veränderungen. Es gibt erste Pläne.

Wie sieht das Bigge von morgen aus? Darüber wollten rund 100 Einwohnerinnen und Einwohner jetzt in einer Bürgerversammlung in der Bigger Schützenhalle Genaueres wissen.

Zu dieser Versammlung hatte die Stadt Olsberg im Rahmen des Zentrenkonzepts (ZOK) eingeladen, damit der so genannte INSEK-Prozess 2025 (Integriertes Städte Entwicklungskonzept) auch in Bigge Fahrt aufnimmt. Das sei noch ein langer Prozess, räumte Bürgermeister Wolfgang Fischer in seiner Begrüßung der Interessenten, darunter auch zahlreiche Ratsmitglieder und neue Kandidaten, ein.

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Doch wer so kurz vor der Kommunalwahl Werbung in eigener Sache erwartet hatte, sah sich getäuscht. Zunächst müsse man wissen, was man genau wolle und vor allem müssten die ermittelten Stärken und Schwächen von Bigge analysiert werden. Zudem könne man ohne ein komplettes Konzept, keine Fördermittel beantragen.

Ortsteil mit Potenzial

Ohne den Ideen der Bigger vorgreifen zu wollen, hatte das Ingenieurbüro Hoffmann Stakemeier aus Büren in Bigge ein erstes Konzept erstellt. Wie die Bestandsaufnahme von Mitarbeiterin Yvonne Vahle zeigte, hatten die Bürener Städteplaner genau hingeschaut, wo in Bigge einiges im Argen liegt. Oder auch nicht, denn Bigge hat jede Menge Potential wie Yvonne Vahle den Bürgerinnen und Bürgern in ihrer recht ausführlichen Präsentation bescheinigte.

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In der Analyse lagen die Schwerpunkte auf der Verkehrs- und der städtebaulichen und räumlichen Struktur. Auch die Nutzungsstruktur und der Einzelhandel sowie die Grün- und Freiflächenstruktur kamen auf den Prüfstand. Auch wenn man mit der Verkehrsinfrastruktur wuchern kann und auch einzelhandelsmäßig gut aufgestellt ist, überwogen doch die Schwächen. Unter anderem sahen die Städteplaner aus Büren Defizite in der Begrünung, fehlender Barrierefreiheit, der Aufenthaltsqualität sowie den Baulücken und den nicht gerade ansehnlichen Freiflächen an der Hauptstraße. Während man mit den Ruhrauen demnächst nach der Fertigstellung der Brücke besonders punkten kann, fristen doch Bäche wie der Voss- und auch Norbach ein etwas kümmerliches Dasein. Und vor allem der gesamte Bereich von Schloss Schellenstein am Ortseingang könnte eine Aufwertung vertragen.

Mehr für die Jugend tun

In der anschließenden Diskussion kam die Frage auf, wo denn nun der Ortsmittelpunkt sei. Das müsse nicht unbedingt ein Platz sein, wie der Bereich um die Kirche, so Bauamtsleiter Hubertus Schulte. Es sei durchaus vorstellbar, dass sich später einmal verschiedene Ecken als Anlaufstelle herauskristallisierten, wie es sich in Olsberg gezeigt habe. Hier nannte Schützenmajor Dominik Flügge die Schützenhalle und den Sportplatz, die seiner Meinung nach in den Ausführungen zu kurz kamen. Hubertus Schulte betonte: „INSEK ist eine Chance eine Dorfmitte zu schaffen“, damit der Bürger noch mehr mit seinem Dorf identifiziert“.

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Außerdem waren der Straßenausbau, die Erhaltung alter Bausubstanz und die Forderung: „Der Ruhrtalradweg muss durch Bigge und nicht daran vorbei gehen“, ein Thema. Felix Liesen von der Kolpingjugend mahnte noch einmal an, es müsse mehr für Jugend getan werden. In diesem Zusammenhang verwies Christian Fischer von „bigge-online“ auf das Ikek-Konzept von 2017, in dem die Dorfgemeinschaft bereits jede Menge Anregungen für das Bigge von morgen zu Papier gebracht habe und das man dem Ingenieurbüro gerne zu Verfügung stellen könne.

IKEK-Vorschläge 2017

Bigger Vereine und Bürgerschaft: Verlegung des Dorf- auf den Kirchplatz, Gemeinschafteinrichtung für Vereine und Veranstaltungen, Neukonzipierung des Jahnplatzes, Freies W-LAN

Anregungen der Dorfjugend: Veranstaltungsraum für junge Leute, Evtl. Jugendkneipe

Bürgermeister Fischer zeigte sich von den Ideen angetan und meinte: „Darauf kann man aufbauen“. Wer jetzt noch Vorschläge habe, könne diese im Rathaus abgeben, damit sie bei den weiteren Maßnahmen berücksichtigt werden.