Hochsauerlandkreis/Hallenberg. Wei Kleiderbasare in der Coronakrise sehr schwer zu realisieren sind, initiiert die Sauerländerin Maren Klug eine digitale und lokale Variante.
Der Sohnemann braucht ein größeres Fahrrad? Der Skianzug vom letzten Winter ist zu klein geworden? Die süßen Erstlingssachen wurden kaum getragen, auch die Umstandskleidung ist noch bestens erhalten, stattdessen wird es langsam Zeit für einen Buggy? Bei diesen und anderen Fragen streben preisbewusste Eltern gerne eine Kinderkleiderbörse an.
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Diese Kleiderbörsen werden – meistens vor der Winter- und vor der Sommersaison – in vielen Orten veranstaltet und sind ein beliebter Anlass, um günstig gebrauchte Kindersachen und Spielzeug zu erstehen oder auch zu verkaufen. In „normalen“ Zeiten. Doch durch Corona ist alles anders, diese Basare gelten wegen ihres großen Zulaufs als Großveranstaltung und /oder können wegen der nicht zu realisierenden Hygiene-Maßnahmen nicht durchgeführt werden.
Ökologischer Aspekt
Viele Eltern und Großeltern vermissen diese Börsen gerade sehr – wie auch Maren Klug aus Hallenberg: „Ich bin ein großer Fan von Kinderbörsen und im Herbst und Frühling immer sehr gerne über die Basare in der Region getingelt. Die dort angebotenen Sachen sind meistens sehr gut erhalten; deshalb finde ich es sowohl ökologisch als auch finanziell sehr sinnvoll, dort einzukaufen.“
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Durch den Corona-Lockdown hat sich die zweifache Mutter in den vergangenen Monaten öfters im Internet auf Plattformen wie Mamikreisel oder Ebay nach Kindersachen umgesehen. Doch das lohnt sich gerade bei kleineren Dingen oft wegen des hohen Portos nicht.
Als dann in der Krabbelgruppe das Gespräch aufkam, dass sich bei allen Müttern zu klein gewordene oder ausrangierte Klamotten im Keller stapeln und gleichzeitig jetzt vor der kalten Jahreszeit Bedarf an neuen Sachen da ist, kam Maren Klug auf den Gedanken, die „Hallenberger WhatsApp-Gruppe KinderKram“ zum Kaufen, Verkaufen oder Tauschen von Kindersachen zu gründen.
Schnell Fans gefunden
Der erste Aufruf in den sozialen Medien zog sofort weite Kreise: Innerhalb von wenigen Tagen meldeten sich über 70 Eltern hauptsächlich von Babys und Kleinkindern auch aus anderen Orten weit über Hallenberg hinaus an. Das Prinzip ist ganz einfach: Die Teilnehmer stellen Fragen mit detaillierten Größen-Angaben in die Gruppe nach Dingen, die sie suchen, oder posten Fotos von Teilen, die sie verkaufen möchten. Die Bandbreite reicht dabei vom Baby-Body bis hin zum Kettcar oder Fahrrad. Die Kontaktaufnahme samt Preisverhandlungen erfolgen dann auf privater Ebene.
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Wird diese Gruppe auch nach Corona bestehen bleiben? Dazu gibt es noch keine Pläne, das jetzige Verfahren ist eher eine Notlösung, sagt Maren Klug: „Wir wollen keine Konkurrenz zu den etablierten Börsen sein. Grundsätzlich sind wir dafür, diese ehrenamtlichen Börsen zu unterstützen, zumal damit soziale Projekte vor Ort gefördert werden.“
Weitere Eltern sind herzlich willkommen und können sich bei Maren Klug unter 0151 – 684 200 21 melden.