Hochsauerlandkreis. Im HSK gibt es zwei Neuinfektionen mit dem Coronavirus - darunter ist ein Kleinkind. Die Kita wurde sofort geschlossen. Der Überblick:

Am Dienstag, 8. September, 9 Uhr, gibt es im Hochsauerlandkreis zwei Corona-Neuinfizierte und zwei Genesene. Insgesamt sind es damit 33 Infizierte, 789 Genesene sowie 18 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Stationär in Krankenhäusern werden zwei Personen behandelt. Die Zahl aller bestätigten Infizierten mit dem Coronavirus im HSK beträgt 840.

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Keine strikte Gruppentrennung in der Kita

Das Gesundheitsamt teilt mit, dass der Kindergarten St. Magdalena in Arnsberg-Bruchhausen ab heute (8. September) geschlossen ist. Im Rahmen von Testungen von Kontaktpersonen eines bereits bekannten positiven Falles ist der Test eines Kindes am gestrigen Montagnachmittag positiv ausgefallen.

Gewerkschaft im HSK warnt vor Steuer-Schock bei Kurzarbeit

Mehr als 45.500 Beschäftige in 4.114 Betrieben waren im April im Bereich der Arbeitsagentur für Arbeit Meschede-Soest in Kurzarbeit – eine Zahl auf Rekordniveau, die wohl noch weiter steigen wird. Wir haben mit Helmut Kreutzmann, dem Bevollmächtigten der ÍG-Metall-Geschäftsstelle Olsberg darüber gesprochen, was Kurzarbeit in Zeiten der Corona-Pandemie für die Beschäftigten in unserer Region bedeutet.

Arbeitsplätze erhalten

„Die Maßnahmen sind richtig und wichtig und helfen, Arbeitsplätze zu erhalten. Deshalb befürworten wir auch die geplanten Verlängerungsmaßnahmen“, so der heimische IG-Metaller-Chef. Denn: Die Erfahrung zeige, dass wenn ein Arbeitsplatz erstmal abgebaut worden sei, sich viele Unternehmer schwer mit Neueinstellungen tun würden, wenn die Krisensituation vorbei sei. Statt unbefristeter Arbeitsverhältnisse werde dann oft auf Leiharbeit, Werksverträge oder befristete Beschäftigung gesetzt.

Festgestellt hat Helmut Kreutzmann aber auch, dass jetzt „manche Betriebe die Kurzarbeit missbrauchen, um Arbeitsverdichtung zu erproben.“ Man höre von einigen Kollegen und Kolleginnen, die in den Betrieben weiter arbeiten, während andere Kurzarbeit machen, dass ihr Arbeitspensum steige. „Aber ganz viele Arbeitgeber gehen auch ordentlich mit dem Thema Kurzarbeit um“, so die Einschätzung des IG-Metallers.

Helmut Kreutzmann, 1. Bevollmächtigter der IG-Metall Verwaltungsstelle Olsberg
Helmut Kreutzmann, 1. Bevollmächtigter der IG-Metall Verwaltungsstelle Olsberg © Jutta Klute/WP

Gerade bei Familien fehlt das Geld

Konkrete Zahlen, wie viele Beschäftigte im Bereich der Olsberger Geschäftsstelle zurzeit von Kurzarbeit betroffen sind, liegen zwar nicht vor, aber man könne sagen, dass die Metallbranche im Altkreis Brilon nicht so stark betroffen sei wie in anderen Bezirken oder anderen Branchen. Grund dafür: „Wir hängen hier nicht ganz so stark an der Automobilindustrie“, so Helmut Kreutzmann. Für diejenigen, die von Kurzarbeit betroffen seien, sei das natürlich mit erheblichen finanziellen Einbußen verbunden, erklärt Kreuzmann: „Gerade bei Familien mit Kindern fehlt das Geld.“ Da man noch nicht wisse, wie es mit der Corona-Pandemie weitergehe, sei es richtig, sowohl die Bezugsdauer als auch die Aufstockung des Geldes zu verlängern.

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Ersatzleistungen müssen beim Finanzamt gemeldet werden

Was viele Bezieher von Kurzarbeitsgeld wissen sollten, aber offenbar nicht auf dem Schirm haben: Kurzarbeitergeld ist eine Lohnersatzleistung wie auch Arbeitslosengeld oder Krankengeld, die man beim Finanzamt (in der Steuererklärung) angeben muss und die bei der Berechnung des Steuersatzes eingerechnet wird. Es kann also sein, dass man im nächsten Jahr Steuern nachzahlen muss. „Das ist vielen nicht bewusst, obwohl wir als Gewerkschaften immer wieder darauf hinweisen“, so Helmut Kreutzmann. Eine IG-Metall-Forderung sei es, dass diese Leistungen nicht versteuert werden sollten. Gerade mit Blick auf das Corona-Kurzarbeitergeld sei das wichtig, weil ja momentan noch niemand wisse, wie lange das noch so gehe. Ansonsten könne es passieren, dass Arbeitnehmer, die auch im nächsten Jahr noch Kurzarbeitergeld beziehen, gleichzeitig Steuern nachzahlen müssten. „Das finde ich verkehrt“, so Kreutzmann.

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Da im Kindergarten St. Magdalena keine strikte Gruppentrennung möglich ist, wurde für den gesamten Kindergarten eine Quarantäne-Anordnung getroffen. Das Fallmanagement ist dabei die Kontaktpersonen zu ermitteln. Anschließend wird die Organisation der Testungen stattfinden.

Zuletzt war der Kindergarten in Brilon-Hoppecke 14 Tage lang geschlossen, da eine Erzieherin positiv auf Corona getestet wurde. Sämtliche Tests bei Kindern und Angestellten der Kita waren negativ ausgefallen. Mittlerweile läuft der Betrieb wieder.