Brilon. Sechs Künstler aus Deutschland arbeiten an der Hiebammenhütte in Brilon an ihren Kunstwerken. Jeder kann zusehen und mitmachen. Das Programm:
Zum Thema „Wald im Wandel“ werden an der Hiebammenhütte in Brilon bis Sonntag vier Künstlerinnen und zwei Künstler sowie als Ehrenteilnehmer der Bildhauer Johannes Dröge (Sundern) kreativ arbeiten und eine eigene Aussage zum Thema Wald im Wandel schaffen. Sie wurde
bei einer bundesweiten Ausschreibung „Wald im Wandel“ (Veranstalter Kunstverein Brilon, BWT mit „Brilon natürlich“ und Sparkasse Hochsauerland) im Januar von einer Jury nominiert.
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Die Verbundenheit mit dem Ort, die freie Landschaft und die Natur mit Wald und Wiesen sollen die Teilnehmer inspirieren, den Wald im Wandel auf unterschiedliche Art künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Am Montag haben sie sich erst einmal mit der Atmosphäre vertraut gemacht und sich einen geeigneten Arbeitsplatz gesucht. „Einige brauchten Bäume im Hintergrund und ein Landschaftskünstler wird an dem Dreieck zwischen der Eingangswiese und dem Fuß- und Feldweg an der Hiebammenhütte arbeiten“, erklärte Gertrud Schüle (Vorsitzende Kunstverein Brilon).
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Hüttenwirt Jürgen Lüke hat ein coronataugliches Hygienekonzept ausgearbeitet. Die Hiebammenhütte wird ab Dienstag täglich von 12 Uhr bis abends geöffnet sein. Am Sonntag 11 Uhr verleiht Landrat Dr. Karl Schneider den Kunstpreis des Hochsauerlandkreises und den Publikumspreis der Sparkasse Hochsauerland.
Die Künstler im Überblick
Ralf Witthaus (Crailsheim) hat das Thema „trocken“ für seine Arbeiten gewählt. Der Landschaftkünstler braucht Bäume im Hintergrund und wird an dem Dreieck zwischen der Eingangswiese und dem Fuß- und Feldweg an der Hiebammenhütte arbeiten. Sein Thema sind Wald und Wiesen und die großen Bäume, die durch viel zu wenig Wasser trocken werden.
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Martina Vollmer (Hannover): „Pandoras Kabinett – Ein Prozessraum“. „Ich mache eine Arbeitsinstallation und habe einiges in meinem Koffer dabei und finde hier noch etwas.“ Pandora ist eine Figur aus der griechischen Mythologie. Die Künstlerin fragt sich: Wie geht Pandora mit ihrer Schuld um gegenüber der Welt? Wie geht es ihr damit und wie kann sie das wieder ausgleichen?
Liska Schwermer-Funke (Kassel): „Den Wald vor lauter Bäumen“. „Ich werde intermedial, also malerisch im Wald arbeiten. Assoziationen, Geräusche und Eindrücke, die der Wald in mir erzeugt. Was sehe ich, was sehe ich nicht, was höre ich...und füge durch meiner Arbeit selbst noch etwas hinzu.“
Patrick Fauck (Leipzig): „Wald im Wandel drucktechnisch vor Ort umsetzen“. Der Druckgrafiker hat seine Tiefdruckpresse zur Herstellungen von Radierungen mitgebracht. „Mein kleines Radierstübchen habe ich schon gefunden“, freut er sich über eine kleine offene Hütte. „Ich gehe das Thema erst einmal locker an und lasse mich inspirieren. Parallel dazu habe ich einen Ideenfundus mitgebracht. Wir haben nur eine kurze Zeit, da bin ich froh, wenn von den Motiven zwei bis drei Abzüge entstehen lassen kann.“ Der Künstler wusste, dass ihn im Sauerland viel Wald erwartet. „Das war Motivation mich zu bewerben.“
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Viola Große (Radebeul): „Plenair-Malerei, Freilicht-Malerei“. „Meine Bilder - Aquarelle auf Leinwand- male ich draussen. Ich schaue mir die Bäume und die Natur an. Deshalb bin ich beweglich um verschiedene Eindrücke zu bekommen und Bilder vom Wald entstehen zu lassen. Den typischen Sauerländer Wald zu verschiedenen Tageszeiten und Wetter, Stimmungen, Erlebnisse und Momente, die ich hier finde.“
Nadine Elda Rosani (Heideck, Mittelfranken): „Der Spaziergang. Alles wie immer“. „Wenn weniger Wald da ist, gibt es keine Luft mehr für uns“. Die geborene Brilonerin ist Holz-Bildhauerin und hat grob zugeschnittenes Lindenholz und verschiedene Schnitzeisen mitgebracht. „Daraus schnitze ich vier kleine Figuren, die „Terranauten“. Eine Gruppe von Personen, die zusammengehören.“
Johannes Dröge (Sundern): „Das Gespräch“ sollte seine Holzskulptur aus Douglas heißen. Aber da jeder etwas anderes in der Skultpur sieht, soll sie jetzt die materielle Wandlung darstellen, die das Waldholz aus einem vom Aussterben bedrohten Wald noch hat. Was ist dann ein verarbeitetes Holz-Kunstwerk noch wert?
Alle Besucher sind täglich von 10 bis 17 Uhr eingeladen, den Künstlern zuzuschauen. Mittwoch bis Samstag können sie in freier Natur unter Anleitung der Waldpädagogin Susanne Kunst (14:30 bis 17 Uhr) selbst mit Material aus dem Wald und Ton kreativ werden.