Brilon. Die Berufskollegs Brilon und Arnsberg planen zusammen einen neuen Bildungsgang. Das soll jetzt den Schülern geboten werden.

Am Berufskolleg in Brilon soll ab dem Schuljahr 2021/22 ein neuer Bildungsgang angeboten werden. Geplant ist die Einrichtung einer Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung. Da der HSK Träger dieser Schule ist, wird über das Thema im nächsten Kreis-Schulausschuss am 1. September beraten. Auch das Berufskolleg am Berliner Platz in Arnsberg möchte diesen Bildungsgang künftig anbieten.

Zusätzliches Bildungangebot

Deshalb haben sich beide Berufskollegs mit einem gemeinsamen Antrag an den Hochsauerlandkreis gewandt. Damit soll ein Angebot geschaffen werden, das - insbesondere in der Jahrgangsstufe 11 - die praxisnahe Vermittlung von Ausbildungsinhalten zum Schwerpunkt hat.

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Bisher haben Schüler/innen mit Fachoberschulreife (ohne Qualifikationsvermerk) im Bereich Wirtschaft und Verwaltung nur die Möglichkeit zum Besuch der Höheren Berufsfache („Höhere Handelsschule), die im Gegensatz zu dem neuen Bildungsgang, viel stärker durch die Vermittlung fachtheoretischer Inhalte geprägt ist. Ein weiterer Unterschied: Die Höhere Handelsschule schließt nach zwei Jahren mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife ab, die Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung mit der vollen Fachhochschulreife.

Stärker praxisorientiert

Die Fachoberschule für Wirtschaft und Verwaltung legt einen stärken Schwerpunkt auf berufliche Praxis. Deshalb besuchen die Schüler/innen im ersten Schuljahr nur an zwei Tagen pro Woche das Berufskolleg und absolvieren an drei Tagen ein Praktikum.

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Das zweite Jahr findet dann ausschließlich in der Schule statt. Durch diese stärkere praxisorientierte Ausrichtung sollen die Schüler/innen ein Unternehmen und einen Ausbildungsberuf intensiver kennen lernen und vielleicht schon erste Kontakte für eine spätere duale Berufsausbildung knüpfen. Denn die Leiter der beiden Berufskollegs haben festgestellt, dass ein zweiwöchiges Praktikum und Berufsorientierungsmaßnahmen wie sie die Höhere Handelsschule vorsieht oft nicht ausreichen, „um eine fundierte und begründete Berufswahlentscheidung zu treffen.“

Berufe vor der Ausbildung besser kennenlernen

Viele Schüler würden im Anschluss an die Höhere Berufsfachschule eine duale kaufmännische Ausbildung beginnen, obwohl sie keine konkrete Vorstellung von den Tätigkeiten und Arbeitsabläufen hätten in kaufmännischen Berufen, heißt es in dem Antrag. „Die Folgen sind vermehrte Ausbildungsabbrüche bzw. berufliche Umorientierungen nach der Ausbildung, die oft noch mit Abwanderungen aus der Region verbunden sind“, so Berthold Hohmann (Schulleiter Berufskolleg Berliner Platz) und Franz-Josef Killing (Schulleiter Berufskolleg Brilon).

Win-Win-Situation

Weiter heißt es dort:

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Der Wunsch nach einer intensiven Phase des Kennenlernen zwischen potenziellen Ausbildungsunternehmen und Bewerber/innen sei von beiden Seiten erkennbar. Der neue Bildungsgang soll eine „sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Bildungsangebot im Hochsauerlandkreis“ sein. Schulleiter Franz-Josef Killing: „Ich denke, das ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten, für die Schüler/innen und für die heimischen Unternehmen.“

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