Hochsauerlandkreis. Jens Spahn soll Corona-Bedenken wegen der Karneval-Session geäußert haben. Das meinen Karnevalisten z.B. aus Brilon, Olsberg und Marsberg dazu.

Erst kein Schützenfest, demnächst auch kein Karneval? Mit diesem Gedanken müssen sich auch die Narren im Sauerland womöglich anfreunden. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll sich am Dienstag dafür ausgesprochen haben, den Karneval in der Session 2020/2021 bundesweit komplett ausfallen zu lassen. Wir haben bei Karnevalisten aus der Region nachgefragt, was sie von einer Absage halten würden.

Planungssicherheit für Karnevalisten wichtig

In vielen Städten und Dörfern freut man sich jedes Jahr auf die närrische Zeit. Es gibt Prunksitzungen und Umzüge, Frauen- und Kinderkarneval. Bis zum 11.11., dem Auftakt der närrischen Session mit der Herrensitzung in Madfeld wäre nur noch ein knappes Vierteljahr.

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Im Gegensatz zu den Schützenbruderschaften und –vereinen, brauchen Karnevalsvereine vielleicht sogar etwas mehr Planungssicherheit, auch wenn die heiße Phase des Karnevals erst im Februar 2021 steigt. Um für die Höhepunkte gewappnet zu sein, beginnen spätestens in ein, zwei Monaten – wenn nicht früher – die Proben der Tanzmariechen für ihre Austritte, die Wagenbauer stehen in den Startlöchern und die Büttenredner machen sich Gedanken. Und die Prinzenproklamationen stehen vielfach ebenfalls bevor.

Auch wenn sich NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kürzlich in Sachen Karneval 2021 noch nicht festlegen wollte, so wünschen sich die Vereine Klarheit – auch wenn eine Absage wegen der Corona-Pandemie schmerzlich wäre. Aber immerhin besser als wenn all die Vorbereitungen umsonst gewesen wären.

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Die Narren zur drohenden Absage

Jörg Stahlschmidt, 1. Vorsitzender der NOK Olsberg (Närrische Olsberger Karnevals-Gesellschaft) weist darauf hin, dass der Vorstand beschlossen habe, sich erst im September festzulegen, ob überhaupt gefeiert werden soll. Erst dann wolle man entscheiden, wann das Prinzenpaar proklamiert und der oder die Kinderprinz oder die -prinzessin gewählt werden, die bei der Prunksitzung oder beim Kinderkarneval im Mittelpunkt stehen.

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Michael Steinrücken, 1. Vorsitzender der Karnevalisten von „Brauker Helau“: „Ich schätze, dass das Karneval 2021 ähnlich so wie Schützenfest läuft“. Er konnte sich nicht vorstellen, dass wenn Corona-Pandemie noch nicht völlig abgeklungen ist, eng an eng in überhitzten Hallen gefeiert wird. Im September werden über die weitere Vorgehensweise entschieden.

Der langjährige Sitzungspräsident und Büttenredner von Altenbüren, Jörg Schlüter meint: „Ein Karnevalist bleibt ein Karnevalist, den nichts erschüttern kann. Also „rote Nase auf Augen zu und durch“. Wie in der ausgefallene Schützenfestsaison erlebt habe, sei dann erneut Kreativtät in kleinem Kreis gefragt. Allerdings konnte ich Jörg Schlüter nicht vorstellen, dass in der kommenden Session „einen Karneval nach altem Brauch gebe“.

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Die Erlinghäuser Karnevalsgesellschaft hatte sich bereits vor Wochen mit der Möglichkeit einer coronabedingten Absage auseinandergesetzt. Die Feier am 11.11. wurde bereits gestrichen. Daher wird es in der Session 2020/2021 auch kein Prinzenpaar geben. Sollte 2021 ein Umzug dennoch möglich sein, würde er auch ohne Prinzenwagen stattfinden.